Oberhausen.

Frau Jahnke intensiviert das Damenbad. An acht Juli-Abenden präsentiert sie Programme mit jeweils drei Künstlerinnen, eine von ihnen ist sie immer selbst. „Jede hat ziemlich viel Zeit“, sagt sie – und dass es sich gewissermaßen um ein Experiment handele, das aber, dem stets anwesenden Flügel sei Dank, auf jeden Fall auch musikalisch werde.

„Es sind alles Frauen, die ich lange kenne. Sie zeigen Ausschnitte aus ihren Programmen.“ Nessi Tausendschön kommt an zwei Abenden, singt und „erzählt Super-Geschichten“, sagt Gerburg Jahnke, die klingen „wie ein guter Wein“. Im Gegensatz zu ihr trägt Katie Freudenschuss keinen Künstlernamen. „Ich heiße wirklich so“, betont sie auf ihrer Homepage. Und dass ihre Songs persönlich und emotional seien.

Gerburg Jahnke ist eine "richtige Hanseatin"

Und häufig hoffnungslos sentimental. Und wenn es dann gar zu melancholisch werde, kämpfe sie mit den Mitteln der Ironie gegen die Schwermut an. Dann werde aus tragisch plötzlich komisch. Gerburg Jahnke findet, dass sie „eine richtige Hanseatin“ sei „mit furztrockenem Humor“.

Eine, die nicht singt, ist Lisa Feller, „Mutter von zwei Söhnen und Süßigkeiten-Junkie“. Wenn sie Lust auf Sport hat, legt sie sich hin, bis der Anfall vorüber ist.

Alltägliche Problemchen werden aufs Korn genommen

Mutter ist auch Barbara Ruscher, die an vier Abenden auch am Flügel sitzen wird. „Sie ist eine sehr gute Musikerin“, sagt Frau Jahnke. Spitzzüngig, ironisch und mit viel Charme, aber keineswegs harmlos nimmt sie alltägliche Problemchen aufs Korn. Im Herbst erscheint Barbara Ruschers erstes Buch: „Fuck the Möhrchen – Aus dem Leben eines Säuglings“ im Aufbau Verlag.

Jung und böse ist Mia Pittroff. „Sie entscheidet sich nicht zwischen Comedy und Kabarett“, sagt Frau Jahnke. 1980 wurde sie in Bayreuth geboren. Mit ihrem unverkennbar fränkischen Zungenschlag redet sie sich um Kopf und Kragen und ein bisschen singt sie auch. Ihre Themen sind so überraschend und vielfältig wie Biersorten in Franken.

Gesellschaftskritik mit hohem Unterhaltungswert

Auf preußische Erziehung setzt Barbara Kuster, Lehrerin, Rocksängerin, Kabarettistin, eiserne Lady aus Potsdam: „Das heißt: nicht rumschwächeln, sondern klotzen! Umgraben im Garten hilft besser als ein Psychiater! Denn Arbeit hält Körper und Geist in Form!“

Gesellschaftskritik mit hohem Unterhaltungswert bietet Anny Hartmann. 2003 gab sie den Versuch auf, ein bürgerliches Leben zu führen und macht seither Kleinkunst statt Sparkasse. Im Gegensatz zu ihr hat Ruth Schiffer, Kabarettistin, Autorin und Sängerin, gleich Schauspiel studiert. Seit November 2012 ist sie mit ihrem Soloprogramm „Blaue Wunder“ unterwegs.