Die bislang einmalige Kooperation zwischen dem Familienzentrum Alsbachtal und den St. Clemens Hospitale in Sterkrade ermöglicht eine unbürokratische Unterstützung für Familien.
„Das Konzept geht auf“, bilanziert Projektleiterin Kathrin Heidenstecker nun nach einem Jahr. „Mit dem Einsatz geringer Mittel und auf unbürokratischen Wegen können wir viele Familien frühzeitig erreichen, die ohne uns sicher erst zu einem deutlich späteren Zeitpunkt die nötige Hilfe erhalten hätten.“
An drei Tagen in der Woche werden Familien auf der Wochenbettstation nach der Geburt persönlich von Mitarbeiterinnen des Projektes besucht und über Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten informiert. Auch Familien deren Säuglinge in der Kinderklinik stationär behandelt werden müssen, werden bei Bedarf beraten. „Durch diesen persönlichen Kontakt können wir ein erstes Vertrauen aufbauen“, hat Projektmitarbeiterin Denise Ziebertz erfahren.
Im ersten Jahr wurden bereits über 700 Familien auf diesem Wege angesprochen und informiert. Insgesamt 45 Familien wurden schließlich individuell begleitet. „Wir sind Ansprechpartner in allen Fragen rund um die Themen Kind, Familie, Elternsein und Erziehung“, sagt Heidenstecker.
Die Mitarbeiterinnen bieten Hausbesuche, Telefonberatung und vieles mehr an. Die Art, Dauer und Intensität der Begleitungsleistung richtet sich nach dem Bedarf der Familie. Die Hilfe ist kostenlos. Auch ein Eltern-Kind-Kurs gehört zum Angebot.
Netzwerke nutzen
Schwerpunkte der Begleitung im ersten Jahr waren soziale und psychosoziale Schwierigkeiten, Fragen zum Umgang mit und der Versorgung eines Säuglings sowie sozialrechtliche Fragen.
„Die Zusammenarbeit mit Oberhausener Einrichtungen ist wichtig für uns und Netzwerke werden im Interesse der Familien gepflegt“, erläutert Barbara Steinings, Leiterin des Familienzentrums Alsbachtal.
In vielen Fällen ist allerdings eine Weitervermittlung an spezialisierte Einrichtungen notwendig gewesen. So wurden im ersten Jahr Familien beispielsweise an Hebammen, Beratungsstellen oder Frühförderstellen vermittelt. In einem Fall wurde gemeinsam mit der Familie der Hilfebedarf an das zuständige Regionalteam im Oberhausener Jugendamt herangetragen.