Gibt es eine Lösung für zwei seit über einem Jahrzehnt weitgehend ungenutzte Osterfelder Bausünden? Die Oberhausener SPD sieht jedenfalls das Aus für die Mahnmale gescheiterter Investitionspolitik an der Vestischen Straße näher rücken: für den zerfallenden Gartendom der Zeche Osterfeld am Olga-Park und für das gegenüber liegende fast ungenutzte Filmtrick-Studio HDO, in das in den 90er Jahren zweistellige Millionen-Euro-Beträge an Steuergeldern versickerten.
Die SPD-Fraktion befürwortete auf ihrer Klausurtagung in Lüneburg den Abriss beider Gebäude – statt dessen sollen dort und auf den großen angrenzenden Flächen rund 180 Wohnungen in neuen Mehr- und Einfamilienhäusern errichtet werden. „Wohnen am grünen Olga-Park“, „Wohnen am Rande der Osterfelder City“ – so könnten die Bauprojekte mit einer Investitionssumme von 60 bis 70 Millionen Euro vermarktet werden.
Die Idee ist keine Träumerei: Über den Abriss von Gartendom und HDO-Zentrum und einer anschließenden Vermarktung des neuen Wohneigentums wurde im Hintergrund von der Stadtspitze mit den aktuellen eigentlichen Eigentümern der Grundstücke gesprochen: der Kreissparkasse Köln (HDO) und dem Volksbanken-Zentralinstitut WGZ-Bank (Gartendom). Sie scheinen nicht mehr abgeneigt zu sein, die mit unrealistisch hohen Vermögenswerten in ihrer Bilanz stehenden Immobilien deutlich günstiger zu verkaufen.
Seit Jahren werden für die Gebäude vergeblich Käufer zu den von den Banken gewünschten Ursprungspreisen gesucht. Rechnungen der Stadt zeigen: „Kauf und Abriss von HDO und Gartendom würden sich für Investoren bei anschließender Entwicklung und Vermarktung der Baugrundstücke lohnen, wenn die Banken ihre Preisvorstellungen für die beiden Gebäude deutlich reduzieren“, sagt SPD-Fraktionsvize Karl-Heinz Emmerich. Die Nachfrage von Familien nach Häusern in dieser Lage sei nach Erfahrungen mit Neubausiedlungen in Osterfeld viel versprechend. Ein Teil der Wohnungen soll altengerecht erstellt werden. „An jedem unserer Infostände werden wir seit Jahren kritisch gefragt, was aus HDO und Dom wird. Doch bei beiden Gebäuden haben wir keine direkte Handlungsmöglichkeit, weil uns die nicht gehören“, sagt SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer. Doch auch nach einem Verkauf zu Günstig-Preisen bleibt ein Problem: Der Gartendom steht unter Denkmalschutz und darf nicht abgerissen werden. Wehling hofft aber: „Der Gartendom ist in einem so schlechten Zustand, davon geht eine große Gefährdung aus.“