Oberhausen. .

Für Raser ziehen noch mehr Gewitterwolken am Himmel auf. Die Oberhausener Polizei stellte am Mittwoch, 29. Mai, einen neuen „Blitzer“ vor, ein sogenanntes Einseiten-Sensor-Messfahrzeug. Der Radarwagen wird künftig zusätzlich zu den sieben Laserfahrzeugen eingesetzt.

„Damit machen wir richtig schicke Fotos, auf denen immer alles zu erkennen ist“, schmunzelt Polizeioberrat Jürgen Fix, der die Direktion Verkehr leitet. Anders als bei den Laserfahrzeugen werden die Fahrer, die zu sehr aufs Gas drücken und die der neue „Blitzer“ erwischt, nicht oder höchstens in seltenen Fällen angehalten.

Blitzmarathon am 4. und 5. Juni

Der „Blitz“ hat in Oberhausen schon viele „getroffen“. Allein bei einem Einsatz des neuen inklusive all seiner Technik 160.000 Euro teuren Radarwagens auf dem Eugen-zur-Nieden-Ring hagelte es innerhalb von rund vier Stunden etwa 200 Knollen. Der Polizei kommt es jedoch nicht auf die Knöllchen an, nicht darauf abzukassieren, wie der Direktionsleiter erneut hervorhebt. Sie möchte die Zahl der Verkehrsunfälle mit verletzten Menschen weiter senken. Da seien sie auf einem guten Weg, versichert Fix.

Regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen und Aktionen wie der Blitzmarathon ließen die Zahl der bei einem Verkehrsunfall schwer verletzten Menschen von einem Spitzenwert von 123 im Jahr 2007 auf 71 im vergangenen Jahr fallen. Leicht verletzt wurden im letzten Jahr 637 Menschen. Auch da gab es 2007 einen mit 664 leicht Verletzten höheren Wert. Im Zehn-Jahres-Vergleich weist die Verkehrsunfallstatistik hier jedoch eine Spitze von 701 leicht Verletzten 2003 aus.

Zahl der Verletzten soll weiter gesenkt werden

Mit ihren bisherigen Erfolgen gibt sich die Polizei nicht zufrieden. „Wir wollen, dass die Zahl der Verletzten weiter sinkt“, sagt Fix.

Während Polizeibeamte alles für den Einsatz des neuen Radarwagens an der Altenberger Straße vorbereiten, klärt Fix auf, wie schnell ein Minimum an mehr Kilometern pro Stunde Menschen töten kann. „Wer Tempo 30 fährt und bremsen muss, weil ein Kind plötzlich auf die Straße läuft, kommt knapp vor dem Kind zum Stehen“, verdeutlicht Fix.

Vierter Blitzmarathon am 5. Juni

Mit nur neun km/h mehr wäre das Kind von dem Fahrzeug erfasst worden. Ähnliches gilt für Tempo-50-Bereiche. Wer hier für ein Kind bremst, kommt ebenfalls davor zum Stehen. Bei 9 km/h mehr wird das Kind mit einer Restgeschwindigkeit von 38 km/h überfahren und ist wahrscheinlich tot. „Ist es das wert?“ Diese Frage wird Verkehrsteilnehmern in einer Infobroschüre der Polizei gestellt.

Um derartige Unfälle mit schwer verletzten oder gar getöteten Menschen zu vermeiden, findet am Dienstag und Mittwoch, 4. und 5. Juni, auch der vierte landesweite Blitzmarathon statt. Die Obhausener Polizei wird dabei wieder 24 Stunden lang Temposünder aufspüren. Diesmal zusätzlich mit dem neuen Radarwagen, der auch „rasende“ Handy-Telefonierer oder Gurtmuffel im Bild festhält.