Arbeiten an der wichtigen West-Ost-Achse verzögern sich um mindestens zwei Monate bis August/September. WBO-Chefin Guthoff: Schuld ist der lange Winter. Kosten von knapp 2,8 Millionen Euro
Seit mehr als eineinhalb Jahren ist sie für die Anwohner im Sprengel eine Belastung mit Lärm und Schmutz und für Autofahrer ein Riegel, der lästige Umwege auslöst: die Baustelle an der Duisburger Straße zwischen Buschhausener und Wilms-/Danziger Straße. „Oktober 2011 bis Juni 2013“ steht als Zeitrahmen für die umfangreiche Kanalerneuerung auf den Bauschildern – doch daraus wird nichts: Die Fertigstellung und damit die volle Freigabe für den Verkehr auf der vielbefahrenen Ost-West-Achse lässt mindestens zwei Monate länger als geplant auf sich warten.
435 Meter Rohre verlegt
„Es verzögert sich auf jeden Fall bis Ende August/Anfang September“, sagt Maria Guthoff, Geschäftsführerin der für den Kanalbau zuständigen Stadttochter Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO). „Der Grund liegt ausschließlich im langen Winter.“ Weil der Winter 2012/13 teils anhaltenden Frost brachte, mussten die Arbeiten zeitweise ruhen. „Dadurch sind wir leider zehn Wochen in Rückstand geraten.“ Darüber hinaus habe es keine Stillstände gegeben.
Jedes Jahr 10 Millionen für den Kanalbau
Die Stadt wendet jährlich etwa 10 Millionen Euro auf, um das Kanalnetz in Schuss zu halten. Der älteste Kanal stammt aus dem Jahr 1912. Die Kosten werden über Gebühren refinanziert.
Enthalten sind Neubau-, Sanierungs-, aber auch Notfallmaßnahmen. Darüber hinaus werden Baumwurzelschäden beseitigt.
Die mit insgesamt knapp 2,8 Millionen Euro angesetzte Kompletterneuerung ist eine der großen Baumaßnahmen im Kanalbauprogramm der Stadt. Man bleibe im Kostenrahmen, machte die WBO-Chefin deutlich. „Das war schon gut kalkuliert.“ Insgesamt verlegten die Firmen rund 435 Meter Kanalrohre verschiedener Maße. Abgeschlossen ist die Verlegung neuer Strom-, Wasser- und Gasleitungen. Derzeit werden Fernwärmeleitungen gelegt.
Nach der Fertigstellung hat die Duisburger Straße in dem Bereich ein neues Gesicht, denn sie bekommt nicht nur einen lärmmindernden Belag, bevor täglich wieder rund 20 000 Fahrzeuge über sie hinwegrollen. Rad-, Gehwege und Parkbuchten werden neu angelegt, Übergänge behindertengerecht gestaltet.
Während der Bauarbeiten hatte es mehrfach Kritik gegeben. So klagten Anwohner über Autofahrer, die auf Schleichwegen die Baustelle umfahren wollten. Nachdem die Liricher Katharinenstraße gesperrt wurde, seien Ortskundige durch die noch kleinere Helenenstraße gefahren. Autofahrer ärgerten sich über Staus, ein Teil des Verkehrs verlagerte sich auf die Hansa- und die Altenberger Straße. Und Geschäftsleute monierten, nicht mehr erreichbar zu sein. Mit Abschluss der Bauarbeiten dürfte es deshalb ein großräumiges Aufatmen geben.