Oberhausen hilft sich selbst: Es hat sich eine Gruppe von Personen gebildet, die einen neuen sozialen und wirtschaftlichen Prozess initiieren möchte, um das soziale Allgemeinwohl zu stärken und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sich eine dramatisch verschuldete Stadt allmählich aus eigener Kraft von Sparzwängen befreien und neue schöpferische Energien freisetzen kann.

Durch die Entwicklung eines alternativen Wirtschaftskonzeptes sollen neue soziale Gestaltungsmöglichkeiten und ein Klima für eine aktive Bürgergesellschaft entstehen. Der Vortrag von Franz Galler am Dienstag, 14. Mai, um 19 Uhr in der Volkshochschule (Bert-Brecht-Haus, Langemarkstraße 19-21, Raum 330) ist die erste öffentliche Veranstaltung der Gruppe. Galler ist Initiator des Regiogeld-Vereins „Sterntaler“ und Gründungsvorstand der Sozialgenossenschaft Regio STAR e.G. In seinem Vortrag wird er über die Problematik des Euro als europäische Währung referieren. Der Eintritt ist frei.

Können Genossenschaften, Regionalwährungen und Zeitbanken der Stadt aus der Finanzkrise helfen? Die Idee: Als globale Währung unterliegt der Euro dem Wachstums- und Renditezwang, so dass einerseits eine Akkumulation stattfindet, der Euro aber andererseits schnell aus den Regionen abgezogen wird.

Regionalgeld kann als Komplementärwährung zum Euro als reines Tauschmittel diese Lücke schließen, so dass regionale Wirtschaftskreisläufe durch ein schnell zirkulierendes Regionalgeld nicht nur erhalten, sondern sogar gestärkt werden.

Franz Galler wird diese Entwicklungen am Beispiel aktueller Projekte illustrieren. Aus der bayerischen Gemeinde Ainring stammend, ist er der Initiator des Regiogeldes „Sterntaler“, Vorstand des Regiogeld-Vereins STAR e.V. und Gründungsvorstand der Sozialgenossenschaft Regio STAR e.G.

Mit Geld hat er auch beruflich zu tun. Der gelernte Bankkaufmann war über 25 Jahre im Bankwesen tätig und ist seit 10 Jahren selbstständiger Vermögensberater. Als Lehrbeauftragter für Regionalentwicklungsthemen ist er an der Hochschule München und der Freien Universität in Bozen tätig.