„Der Markuskindergarten verweigerte uns einen Blick hinter die Kulissen“, beschwert sich jetzt Andreas Ronig von der Piratenpartei Oberhausen.
U3-Betreuung, Inklusion und Familienzentren stellten die Einrichtungen vor große Herausforderungen. „Besonders bei den Familienzentren stellt sich die Frage, ob die Umsetzung vor Ort mit den zur Verfügung stehenden Mitteln immer gelingt“, so Ronig. Um einen Eindruck davon zu gewinnen, wie die KTE mit den Anforderungen fertig werden, habe der Oberhausener Landtagsabgeordnete Daniel Düngel (Familienpolitischer Sprecher der Piratenfraktion) an einer Begehung im Rahmen der Re-Zertifizierung des Markuskindergartens teilnehmen wollen.
„Interne Angelegenheit“
„Die Kindertageseinrichtung liegt im Wahlkreis Düngels. Die Begehung haben wir als gute Gelegenheit gesehen, über die praktischen Erfahrungen, aber auch die Probleme zu sprechen“, sagt Ronig. Doch der Träger habe ohne weitere Begründung abgelehnt. Für Ronig, persönlicher Referent des Abgeordneten, Bundestagskandidat für die Piraten und selbst Vater eines Kindes in der evangelischen Einrichtung, „ein völlig unverständliches Verhalten, zumal uns das zuständige Landesministerium grünes Licht gegeben hatte“. Seine Vermutung: „Vielleicht ist die Tageseinrichtung überbelegt?“
Davon könne keine Rede sein, versichert Pfarrerin Sonja Stauer-Müller. Das Presbyterium der Gemeinde habe sich gegen die Teilnahme entschieden, „weil die Re-Zertifizierung eine interne Angelegenheit ist“. Daniel Düngel könne aber gerne zu einem anderen Zeitpunkt einen Einblick in die Arbeit der Kindertageseinrichtung erhalten.
Ronig dazu: „Da es sich bei dem Zertifikat um ein Gütesiegel handelt, mit dem die Einrichtung der Öffentlichkeit ein gewisses Qualitäts- und Angebotsniveau nachweisen will, können wir diese Argumentation nicht nachvollziehen.“ Außerdem hingen von der Zertifizierung öffentliche Fördergelder ab. Im Juni könne Düngel nun aber an einer solchen Begehung im Rahmen der Zertifizierung in einer Duisburger Einrichtung teilnehmen, „welche offensichtlich keine Probleme damit hat, Einblicke in diese interne Angelegenheit zu gewähren“.