Oberhausen. Ausnahmezustand für Teenie-Herzen vor der König-Pilsener-Arena in Oberhausen: Junge Fans feiern die britisch-irische Boyband “One Direction“, die in der Halle ihre Deutschland-Tour startet. Das große Kreischen beginnt schon vor dem Konzert. Drummer Josh Devine taucht plötzlich inmitten der Fans auf.

Die Arena in Oberhausen kennt selbst kräftigste Schall-Wellen: Die Metal-Facharbeiter von "Metallica" bearbeiteten hier bereits das Gemäuer akustisch. Auch "Whitesnake" zeigten sich in Oberhausen nicht gerade kleinlaut.

Doch 10.500 Fans proben am Samstag einen neuen schallenden Rekordversuch - ohrenbetäubender Kreischalarm herrscht rund um die Halle. Die britisch-irischen Herzensbrecher von "One Direction" sind in der Stadt. Sie spielen in Oberhausen das erste von vier Deutschland-Konzerten.

Harry Styles, Niall Horan, Liam Payne, Zayn Malik und Louis Tomlinson befinden sich in einem Großangriff auf junge Mädchenherzen. Vor zwei Jahren landeten sie bei der britischen Ausgabe der Casting-Show "The X-Factor" auf Platz drei - entpuppten sich aber als die wahren Sieger. Nach einem millionenschweren Plattenvertrag mit dem Musikgiganten Sony belegte ihre Single "What Makes You Beautiful" auf der Insel direkt Platz eins. Die Euphorie schwappte auf den Kontinent. Und brandet nun mit lautstarken Liebesbekundungen vor die Arena in Oberhausen.

Garderobe schon vor drei Wochen ausgesucht

Normalerweise schläft Pia-Sophie an einem Samstag länger. "Mindestens bis zwölf Uhr", sagt die 15-Jährige. Heute war jedoch schon um kurz vor acht Schluss mit der Bettruhe. "Ich war zu aufgeregt", sagt sie. Zusammen mit Vater Dennis und Mutter Kerstin ging es aus dem gut eine Autostunde entfernten Emsdetten nach Oberhausen. "Als wir im Internet gelesen haben, dass die Jungs kommen, haben wir sofort beschlossen Karten zu besorgen."

Die Eile wurde belohnt. "Wir haben fünf Minuten nach dem Vorverkaufsbeginn Karten gekauft." Nach eineinhalb Stunden war nichts mehr übrig. Ausverkauft. Mit 10.500 Mitstreiterinnen steht sie nun in der langen Warteschlange. Pia-Sophie hat mit Freundin Hilal (15) nichts dem Zufall überlassen. "Das Outfit habe ich schon vor drei Wochen ausgesucht." Shirt. Jacke. Hose. Für die Jungs muss alles stimmen.

Jubel und Tränen bei One Direction - ein schnelles Handyfoto von Josh 

Warum der ganze Trubel? "Sie sehen gut aus!", "Machen gute Musik!", "Uuuuund haben Talent!" Die Meinungen in der Warteschlange gehen nicht auseinander. Manche Fans vertreiben sich mit spontanen Songs ihre Zeit. Andere prüfen noch einmal das Schriftbild ihrer Plakate. Wiederum andere schreiben sich schnell die Namen ihres favorisierten Bandmitglieds auf Arm und Bein. Wer als Anhänger was von sich hält, ist ein echter "Directioner".

Name des Lieblings steht auf Armen und Beinen

Teenager, die tagelang vor der Halle kampierten, oder Fans, die sich bereits in der Nacht vor den Toren anstellen, gibt es bei "One Direction" nicht. Der Innenraum ist bestuhlt. Es gibt feste Plätze. Dadurch wird das frühe Erscheinen, um die beste Sicht auf die Lieblinge zu ergattern, überflüssig. Zudem sind die Fans etwas älter als noch bei "Tokio Hotel" - 15, 16 Jahre im Schnitt.

Am frühen Morgen befinden sich vielleicht 20 Fans vor der Halle. Eine Stunde vor Öffnung der Türen am Abend sind die Schlangen jedoch beachtlich: Sie reichen bis zur Brunnenanlage des Centros. "Wir stehen schon eine Stunde an", murmelt man im Mittelteil. Doch die Sonne scheint, die Stimmung ist gut.

One direction

Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
Warten und Kreischen für One Direction.
Warten und Kreischen für One Direction. © Ulla Emig WAZ Fotopool
1/18

Und plötzlich wird es unruhig. Mädchen rennen. Tränen fließen. Es gibt nur eine Richtung. Ein Pulk eilt zur Seite der Arena. Gerade ist Sessiondrummer Josh Devine (21), der momentan mit der Band arbeitet, gesichtet worden. Mit einer Wasserflasche in der Hand, mit Sportklamotten, als hätte er beim Joggen kurzzeitig die Orientierung verloren.

Nach eineinhalb Stunden waren alle Karten vergriffen

Die Fans nehmen die Verfolgung auf. Handy-Fotos. Hektik. Einige Mädels gehen auf Tuchfühlung. Doch der 21-Jährige blickt in die Leere, hechtet mit einem Sicherheitsmann durch die Menge. Nach Sekunden ist alles vorbei. Josh Devine verschwindet in der Halle. Ein Paukenschlag im Fanlager! Die Anhänger haben bis zum Konzertbeginn jedenfalls nur ein Thema: "Wahnsinn! Ich war Josh ganz nah!"