Kurzfilmtage zeigen 15 Beiträge zum Poetry-Clip-Wettstreit der Schulen. Sie erzählen von Freundschaft, Ärgernissen, Utopien, dem Weltuntergang .

15 Poetry-Clips schafften es auf die Leinwand und ließen die Zuschauer darüber staunen, wie gut es jungen Leuten gelingt, Texte in Szene zu setzen und dabei zugleich Autoren und Schauspieler zu sein. Doch den „Machern“ aus fünf Oberhausener Schulen, die am Poetry-Clip-Wettbewerb der Kurzfilmtage teilnahmen, ging es nicht anders als fast allen Festival-Teilnehmern, deren „Kurze“ während des Filmfestes gezeigt werden: Die meisten von ihnen wurden nicht ausgezeichnet.

Thema: „Wie sehe ich dich“

Obwohl die Jury beschlossen hatte, dieses Mal zwei anstatt nur einen Preis zu verleihen, blieben zu viele Teilnehmer enttäuscht. Da half auch die Aussicht, dass die Clips beim Musikfest „Rock das Zelt“ am 18. Mai alle noch einmal zu sehen sind, nichts. Zu viel Herzblut steckte in den Beiträgen, zu viel Arbeit und zu viel Hoffnung auf einen Gewinn.

Dennoch: Gute Ideen hatten tatsächlich alle, das Thema „Wie sehe ich dich“ in Szene zu setzen. Poetry-Slam-Meister Jonas Jahn, der bei den Dichtungen geholfen hatte und die Veranstaltung moderierte meinte: „Ich habe viel Spaß mitgenommen und Erkenntnisse über Utopien, den Weltuntergang und die Erschaffung neuer Welten. Und natürlich ist immer mal wieder jemand ausgerastet.“ Letzteres passiert zum Beispiel Jutta: „Wenn ich was suche, das ich nicht finde.“ Oder Deniz: „Wenn ich vom Lehrer angepisst werde.“

Die Clips erzählen von Liebe, Freundschaft, Wünschen. Leon würde gern mal den Weltraum erkunden. Er sagt auch: „Gut ist, wenn sich meine Träume erfüllen. Schlecht ist, wenn ich keine Träume mehr habe.“

Auffällig ist, dass die jungen Leute bereit sind, Persönliches preiszugeben. Imke, die einen der beiden Preise bekam, fragt sich zum Beispiel, warum sie eigentlich unnützes Wissen so gut behält. Ihr Beitrag, sagt die Jury, sei sehr einfallsreich, spiele fantasievoll mit Bildern und sei dramaturgisch sehr geschickt inszeniert.

Der zweite Preisträger, Dario, nimmt weniger sich selbst, sondern die Anziehungskraft von Spielhallen ins Visier. Bandit, sagt er, heiße ein Spielautomat, weil der die Angewohnheit habe, Geldbeutel leer zu fressen. Ein gekonnter Seitenhieb auf eine Problematik in Oberhausen, meint die Jury.