Zehn Städte in drei Ländern innerhalb von 15 Tagen – zwei Mitarbeiter der Oberhausener Kinderhilfsorganisation „Friedensdorf International“ sind nun von einer anstrengenden, aber lohnenden Dienstreise durch Tadschikistan, Kirgistan und Usbekistan zurückgekommen.
Das Friedensdorf engagiert sich seit 1967, um verletzte und kranke Kinder, die in ihren von Kriegen und Krisen heimgesuchten Heimatländern medizinisch nicht versorgt werden können, in Deutschland zu behandeln. Ebenfalls stößt die Organisation mit Partnern vor Ort Projekte zur Selbsthilfe an.
Zahlreiche kranke Kinder wurden den Mitarbeitern in Zentralasien vorgestellt. Einigen konnten vor Ort Zusagen für eine baldige Behandlung in Deutschland gegeben werden. Von anderen wurden Krankenunterlagen mitgenommen. Diese prüfen nun hiesige Ärzte.
2002 kamen die ersten Kinder
In Usbekistan stand neben der Besichtigung der dortigen Hilfsprojekte auch eine große Jubiläumsveranstaltung zum 20. Jahrestag des Friedensdorf-Partners „Stiftung für eine gesunde Generation“ an. Seit mehr als zehn Jahren arbeiten die beiden Organisationen zusammen. Ihren Anfang nahm dies 2002, als usbekische Kinder über das Friedensdorf für Operationen nach Deutschland geholt worden waren. Bis heute wird die Einzelfallhilfe in Usbekistan fortgeführt, außerdem hat das Friedensdorf im Land Gesundheitsprojekte etwa für Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten initiiert. Zum Dank überreichte die usbekische Stiftung dem Friedensdorfleiter Thomas Jacobs nun eine Auszeichnung für die Zusammenarbeit.
Die Wertschätzung und Gastfreundschaft, die das Friedensdorf-Team in Usbekistan erfahren hat, legten auch die Partner und Freunde in Tadschikistan und Kirgistan an den Tag. Da der Kontakt zu den kirgisischen Vertretern noch ganz jung ist, war es der erste Besuch in dem fünf Millionen Einwohner zählenden Land. Entsprechend war er mit Spannung erwartet worden und endete mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung über die Kooperation mit der kirgisischen Organisation „Together für Health“.
Vor dem Zwischenstopp in Kirgistan hatte das Friedensdorf-Team einige Tage in Tadschikistan verbracht, das als die ärmste der zentralasiatischen Republiken gilt. Der Bedarf an medizinischen Hilfsgütern sowie an ausgebildetem medizinischem Fachpersonal wurde dort als enorm groß beschrieben. Dem Einsatzteam wurden viele Kinder vorgestellt, die mitunter infolge von unbegleiteten Hausgeburten Hirnschädigungen erlitten. Für die Geburtsbetreuung, so hieß es in Tadschikistan, stünden keine kompetenten Hebammen zur Verfügung.
Angesichts der allgemeinen Mangelsituation zeigte sich das Friedensdorf-Team während der Treffen mit Familien tief beeindruckt von der Geduld und der liebevollen Fürsorge der Eltern für ihre Kinder.