„Gute Arbeit, sichere Rente, soziales Europa“ – diese Forderungen des DGB zum diesjährigen 1. Mai unterstützen die Metaller von MAN Diesel & Turbo in Sterkrade.

Denn für die dort zurzeit beschäftigten 220 Leih-Arbeitnehmer ist noch längst nicht alles im Lot. Zum Teil arbeiten die von Zeitarbeitsfirmen an den Turbinenbauer entliehenen Kollegen seit mehreren Jahren in Werkshallen und Büros. Sie sind nach Einschätzung ihrer fest angestellten Kollegen für die Produktion längst unverzichtbar geworden. Sie befinden sich dennoch in ständiger Unsicherheit, ihre Beschäftigung zu verlieren und dann auch von der entleihenden Firma entlassen zu werden.

„Mit dem Prinzip guter Arbeit ist das unvereinbar“, stellt Betriebsratsvorsitzender fest. „Wie sollen junge Leute ihre Zukunft planen können, wenn sie keine sichere Existenzgrundlage haben? Und für die Älteren bedeutet Zeitarbeit ein Leben in ständiger Sorge.“

Der letzte Tarifvertrag hat den Leih-Arbeitnehmern durch Zuschläge immerhin ein deutliches Plus beim Einkommen verschafft. Sie waren vorher vom gewerkschaftlichen Grundsatz des gleichen Lohns bei gleicher Arbeit weit entfernt.

Jetzt kommt Bewegung in ein weiteres Ziel der IG Metall: Die Übernahme von Leih-Arbeitnehmern in reguläre Arbeitsverhältnisse. „Weil MAN nun zum VW-Konzern gehört, gelten manche Regeln von VW auch bei uns“, erläutert der stellv. Betriebsratschef Gerd Kreutzer. Nun gilt etwa die VW-Charta der Zeitarbeit mit einem Leiharbeitnehmer-Regel-Höchstanteil von fünf Prozent. Dieser Anteil ist bei MAN in Sterkrade seit langem mehr als doppelt so hoch. Bis Ende Juni soll die VW-Charta der Zeitarbeit in die Sterkrader Praxis umgesetzt werden.