„Hilfe! Mehr Zeit für Pflege“ lautet der Aufdruck auf den Fähnchen der Fahrzeuge des Ambulanten Pflegedienstes St. Clemens, mit dem dessen Mitarbeiter in diesen Tagen auf ihren Touren durch Oberhausen unterwegs sind. Mit der Aktion beteiligt sich der Pflegedienst an der gleichlautenden landesweiten Initiative der Freien Wohlfahrtspflege in NRW.
Die Wohlfahrtsverbände und die ihnen angeschlossenen rund 930 Pflegedienste des Landes setzen sich dabei für bessere Bedingungen in der häuslichen Krankenpflege und vor allem für mehr Zeit für Patienten ein. Von den Krankenkassen fordern sie zudem eine angemessene Vergütung der Pflegeleistungen.
„Die Qualität der ambulanten Pflege ist bedroht. Unsere Pflegekräfte können sich für ihre Patientinnen und Patienten kaum mehr die eigentlich nötige Zeit nehmen“, sagt Pflegedirektorin Petra Stecker. Denn während alles andere deutlich teurer geworden sei, hätten die Krankenkassen die Vergütungssätze für die ambulante Pflege in den vergangenen zehn Jahren nur minimal erhöht. „Kostensteigerungen durch höhere Löhne und Sachkosten können von den Pflegediensten schon längst nicht mehr aufgefangen werden. Auch der bürokratische Aufwand verschlingt immer mehr wertvolle Zeit“, sagt Stecker. Der zeitliche Druck auf die Mitarbeiter steige ständig – und das spürten auch die Patienten. „Um weiterhin gute Arbeit leisten zu können, benötigen die Dienste von den Kassen deutlich mehr Geld. Denn Geld bedeutet hier Zeit – und die zählt für die Menschen.“
Der Ambulante Pflegedienst St. Clemens beteiligte sich auch an der gestrigen Protestaktion in Essen, die der Diözesancaritasverband im Bistum Essen organisiert hatte: Pflegekräfte marschierten durch die Essener Innenstadt zu den drei örtlichen Niederlassungen der Krankenkassen. Mit sechs Fahrzeugen und zehn „Läufern“ war der Pflegedienst St. Clemens mit dabei, um für seine Forderungen zu demonstrieren.