Oberhausen.. Die Schützen in NRW wollen sich nicht damit abfinden, dass ab dem 1. Mai das Rauchen auch bei Schützenfesten verboten sein soll. Eine Volksinitiative soll jetzt den Landtag davon überzeugen, dass die bislang geltende Rauchverbots-Ausnahmeregelung für Traditionsveranstaltungen weiterhin Bestand hat.
Ab dem 1. Mai gilt in NRW ein striktes Nichtraucherschutzgesetz, das zahlreiche Ausnahmen vom bisherigen Rauch-Verbot beseitigt. Ausgequalmt hat es sich dann auch in den Raucherkneipen – und eben in den Festzelten und -sälen.
Heinz Markert hatte kürzlich bei der Delegiertenversammlung des Rheinischen Schützenbundes in Wissen den Vorschlag unterbreitet, eine Volksinitiative auf den Weg zu bringen, damit Schützenfeste von dem Verbot weiter ausgenommen sind. Die Festzelte seien in der Regel groß und gut durchlüftet, außerdem werde ja kein Nichtraucher gezwungen, zum Schützenfest zu gehen, argumentiert Markert. „Noch nie“ habe sich ein Gast bei ihm über die schlechte Luft beschwert.
Damit spricht Markert auch vielen Oberhausener Schützen aus der Seele. Einige Vereine wollen sich am Volksentscheid beteiligen, wie Hans-Jürgen Luft, Vorsitzender des Schützenkreises 011 (Oberhausen und Mülheim) weiß. „Viele sehen die Gefahr, dass Raucher gar nicht mehr zu unseren Veranstaltungen kommen.“ Damit seien künftig Kosten etwa für Kapelle und Plattenmusik nicht mehr zu decken. „So eine Veranstaltung muss sich rechnen, sonst kann das kein Verein stemmen.“
66.000 Unterschriften sind notwendig
Denn aus der Vereinskasse dürfen die Schützen die Feste nicht finanziell unterstützen, weil sonst den Vereinen die Gemeinnützigkeit aberkannt werden könnte. „Da kann man sich nur an den Kopf packen“, wettert Markert.
Die notwendigen 66.000 Unterschriften seien ohne Problem zusammenzubekommen, meint Markert. Nicht nur der Rheinische Schützenbund, sondern auch der Westfälische Schützenbund sollen sich der Initiative anschließen. Beide Verbände zählen insgesamt rund 155.000 Mitglieder.
Beim Innenministerium hat sich Markert bereits über die Durchführung der Initiative informiert, die über die Internetseiten der Verbände verbreitet werden soll. In ein bis zwei Wochen, schätzt der Schütze, kann die Volksinitiative offiziell auf den Weg gebracht werden.