Sie sind auf Fahrrädern oder Rollern unterwegs – bewältigen geschickt einen Straßen-Parcours. Auf dem Gelände der Jugend Verkehrsschule an der Arminstraße in Osterfeld haben junge Besucher der Emek-Kindertageseinrichtung ihren großen Tag. Ehe sie nach den Sommerferien die Schule besuchen werden, zeigen sie, wie gut sie im Straßenverkehr klar kommen. Dabei schaut ihnen diesmal sogar Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier zu.
„Wir haben heute die zweite Trainings-Staffel für die angehenden Schulkinder gestartet“, erklärt Dieter Elsenrath-Junghans, Vorsitzender der Verkehrswacht Oberhausen. Das Training gehört zu einem Paket an Sicherheitsmaßnahmen, die Verkehrswacht und Polizei für die Schulanfänger im Angebot haben. Als 2011 die Schulwegunfälle auf 14 gestiegen waren, reagierte die Verkehrswacht mit Hilfe von Sponsoren. Oberhausen und Krefeld gehörten in NRW im Jahr 2012 zu den ersten Städten, die bei der Aktion „Sicher zur Schule“ mitmachten. „Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Schulwegunfälle auf sieben“, sieht Elsenrath-Junghans einen Erfolg, den er aber nicht ausschließlich auf „Sicher zur Schule“ zurückführt.
Der Vorsitzende der Verkehrswacht freut sich jedenfalls, dass Oberhausen anders als Krefeld auch 2013 wieder an alle – diesmal 1784 Schulanfänger „Sicher zur Schule – Das Schulwegheft für Kinder“ und einen dazugehörigen Ratgeber für Eltern verteilen konnte.
„Das Neue an dem Heft ist, dass die Übungen auf den Defiziten aufbauen, die Kinder in diesem Alter haben“, sagt Elsenrath-Junghans. So hätten Fünf- bis Sechsjährige ein eingeschränktes Sichtfeld und könnten Entfernungen nicht einschätzen. Außerdem würden heute bei 60 bis 75 Prozent der Kinder motorische Defizite beobachtet. „Eine gute Motorik ist aber wichtig zur Bewältigung des Straßenverkehrs“, sagt Elsenrath-Junghans. Ihm ist wichtig, dass die Verkehrswacht auf jeden Fall auch die Eltern mit ins Boot nimmt. „Sie sind in erster Linie für einen sichern Schulweg zuständig.“