Keine „Fließbandabfertigung“. Größere Unterstützung eingefordert

Die ambulante Pflege besitzt in Deutschland im Allgemeinen nicht den besten Ruf: Vielen, vor allem privaten, Diensten wird vorgeworfen, allein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu agieren und dabei das Wohl der Patienten in den Hintergrund zu stellen. Bei Z.A.K. will man diesem in der Öffentlichkeit vorherrschenden Bild entgegentreten. „Das entspricht einfach nicht der Wahrheit. Natürlich müssen wir wirtschaftlich arbeiten. Aber das geht nicht auf Kosten unserer Patienten“, erklärt die stellvertretende Pflegeleiterin Schwester Nicole.

„Unseren Mitarbeiter werden etwa keine Zeiten vorgegeben, in denen sie einen Patienten behandelt haben müssen.“ Das würde auch nicht funktionieren. „Bei manchen dauert es länger, beim nächsten Patienten dagegen kürzer. Das ist eine Mischkalkulation.“

Von einer Fließbandabfertigung sei man weit entfernt. „Oftmals sind wir Pfleger für die Patienten der einzige Kontakt zur Außenwelt. Allein aus humanitären Gründen kann man diesen Menschen nicht mit einer Stoppuhr begegnen.“

Kritik am Pflegesystem

Auch würden keine Pflegekräfte aus dem Ausland angeworben. „Der Kern der Mitarbeiter ist mehr als zehn Jahre dabei. Ich selbst habe hier vor knapp 20 Jahren angefangen.“

Zwar gebe es in der Pflegebranche eine bedeutende Zahl schwarzer Schafe, für Schwester Petra müsste die Kritik aber an anderer Stelle angesetzt werden. „Es ist eine Systemfrage, wie viel man in Deutschland für die Pflege alter und kranker Menschen ausgeben möchte. Nach meiner Ansicht hat jeder Mensch, unabhängig vom Einkommen, Anspruch auf eine ausreichende Betreuung.“

Um das zu gewährleisten, wünscht sich Schwester Petra auch mehr Unterstützung, etwa was die ausufernde Bürokratie oder die Bereitstellung von Parkplätzen angeht.