Nach diesem langen Winter geht es am Wochenende zum ersten Mal um die Wurst: Sonnenschein und bis zu 23 Grad am Sonntag versprechen in Oberhausen ideale Bedingungen, um den Grill endlich aus seinem Winterquartier zu holen. „Das wurde aber auch Zeit“, findet Jörg Bischoff, Kreishandwerksmeister und Obermeister der Fleischer-Innung Oberhausen. Bischoff und seine Kollegen erwarten einen wahren Ansturm der Kunden: „Der Winter hat viel zu lange gedauert. Wir sind vorbereitet und haben bereits Grillwürste vorproduziert.“

Steaks in allen Varianten

Der Lebensmittelhandel hat sich ebenfalls gerüstet und wirbt für seine Produkte: Marinierte Schweine-Nackensteaks gibt es im örtlichen Supermarkt zum Beispiel für 79 Cent je 100 Gramm, Schweine-Rückensteak für 99 Cent. Für zahlungskräftige Feinschmecker liegen amerikanische T-Bone-Steaks für 3,99 Euro je 100 Gramm in der Kühltheke. Beim Discounter ist marinierter Schweinerücken schon ab etwa 66 Cent je 100 Gramm zu haben.

Die Grill-Vorlieben der Oberhausener haben sich über die Jahre nicht sehr verändert. „Im Trend liegen weiterhin die altbekannten Klassiker: Grillwürste und Nackensteak sind die Renner“, so Bischoff. Bei den Würsten sei etwa eine leichte Kümmel- und Majoran-Note gefragt. „Ansonsten werden Steaks in allen Varianten von unseren Kunden verlangt, gerne auch höherpreisiges Fleisch.“

Abseits von Rump- oder Hüftsteak kann der Fleischermeister gefüllte Zucchiniröllchen empfehlen. Auch die Variante als Schweineröllchen eigne sich zum Grillen. „Ein dünn geschnittenes Stück Schweinefleisch rollen und dann mit Gemüse und Frischkäse füllen, das passt sehr gut zusammen.“

Eines hat sich bei den Grillgewohnheiten aber doch geändert. „Es wird inzwischen deutlich mehr Wert auf mageres Fleisch gelegt, als es noch vor Jahren der Fall war. Von Fett durchzogen darf es heute nicht mehr sein.“

Auf die immer wieder heftig diskutierte Frage, welcher Grill denn nun der Beste sei, stellt sich Bischoff auf die Seite der Holzkohle-Enthusiasten. „Durch die Verbrennung kommt ein ganz bestimmter Geschmack an das Fleisch. Privat grille ich mit der Familie auch so.“ Verteufeln will der Fleischermeister die Alternativen Gas- oder Elektrogrill aber nicht. „Das ist wie beim Bier, der eine bevorzugt helles, der andere dunkles. In der Fleischerei grillen wir etwa auch auf Lavasteinen.“

Bischoff schätzt besonders die Gemeinschaft beim Grillen. „Das Zusammensitzen, wie es schon unsere Vorfahren am Lagerfeuer in der Höhle gemacht haben, ist das Wesentliche.“ Bischoff selbst sitzt schon auf heißen Kohlen: „Ich bin froh, dass es jetzt losgeht.“