Der neue Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Oberhausen, Bernhard Uppenkamp, sieht die Lage des Geldinstituts zwar nicht als dramatisch, aber als schwierig an. Der Absturz des jährlichen Gewinns aus dem eigentlichen Sparkassengeschäft von 18,5 Millionen (2010) auf 13,7 Millionen Euro (2012) setzt sich ungebremst fort. „Das geht weiter nach unten, wir erwarten 2013 nur einen einstelligen Millionenbetrag als Betriebsergebnis“, kündigte Uppenkamp „eine Gewinnwarnung“ beim Pressegespräch wenige Tage nach seinem Amtsantritt am 1. April an.
Das liege aber nicht mehr an den bereits abgeschriebenen Verlusten aus dem „Sport Concept“-Großkredit-Ausfall, sondern an dem durch die EU-weite Niedrigzinspolitik stark geschrumpften Zinsunterschied zwischen Spareinlagen und Kreditausleihen, an dem Sparkassen früher am meisten verdienten. Zudem sei der Bankenmarkt durch „extremen Preiswettbewerb“ geprägt; auch Deutsche Bank und Commerzbank drängten in Gefilde der Sparkassen.
„Robust, aber menschlich“
Folge: „Wir müssen ans Kostengerüst heran. Wir müssen da durchaus robust vorgehen, aber auch menschlich bleiben.“ So garantiert Uppenkamp nicht, dass es beim Personalabbau von 50 der 600 Stellen bleibt. Betriebsbedingte Kündigungen sollen aber vermieden werden. Alle Mitarbeiter, die er als „überdurchschnittlich qualifiziert“ lobt, müssen schon jetzt auf ein halbes Monatsgehalt für 2013 verzichten (600 000 Euro Einsparung). Uppenkamp geht beispielhaft voran und verzichtet 2013 und 2014 auf 15-Prozent-Erfolgsprämie. Auch der Verwaltungsrat will die eigene Vergütung reduzieren.
Nicht gekürzt werden soll beim gesellschaftlichen Engagement der Sparkasse (1,5 Millionen im Jahr).
Einen über Tackenberg und Schwartzstraße hinausgehenden Abbau von Filialen sieht der 57-jährige als nicht sinnvoll an. „Die Schließungen tun weh, aber dann haben wir ein optimal aufgestelltes Filialnetz.“
Sein Ziel: „Wir wollen nicht wachsen, sondern die Standfestigkeit der Sparkasse optimieren. Ich will Zufriedenheit bei Kunden und Mitarbeitern erreichen.“ Dabei versprechen Uppenkamp und der Verwaltungsratschef Wolfgang Große Brömer: „Wir tun alles, dass die Sparkasse eigenständig bleibt, keine Fusion benötigt oder gar Hilfen aus dem Sicherungsfonds.“
Dies sei auch nicht nötig: Blicke man auf die Höhe des Eigenkapitals, den Wert der stillen Reserven und die möglichen Risiken der Geschäfte stehe „die Sparkasse sehr sauber da“, meint Uppenkamp. Die spektakulären Ausfälle bei Krediten seien Einzelfälle gewesen und kein Fehler im System.