Unter großer Anteilnahme ist am Dienstag Hugo Baum auf dem Westfriedhof in Lirich beigesetzt worden. Rund 350 Freunde und Weggefährten geleiteten den am vergangenen Dienstag mit 87 Jahren verstorbenen ehemaligen Sozialdezernenten der Stadt bei seinem letzten Gang. Ein Mann, der mit seiner Präsenz Oberhausen deutlich veränderte und das Bild der Stadt mit prägte.

So nahm Oberbürgermeister Klaus Wehling Abschied von einem großen Sohn der Stadt: „Sein Wirken steht beispielhaft für jenes bürgerschaftliche Engagement, ohne das Oberhausen nicht das wäre, was es heute ist.“ Hugo Baum stand stets für Fairness in der Gesellschaft ein, erlebte selbst mit voller Wucht die Wirren des verbrecherischen Regimes in der Zeit des Nationalsozialismus. Baum durfte wegen der jüdischen Herkunft seines Vaters nicht zum Gymnasium. Sein Vater wurde ins Konzentrationslager Dachau deportiert - und überlebte. „Ich kriege einen dicken Hals, wenn jemand Vorurteile wegen einer anderen Religion hat“, sagte Hugo Baum einst.

Stationen von Baums Leben: Zunächst machte er eine Lehre als Industriekaufmann bei der Gutehoffnungshütte (GHH), später war er Beigeordneter für Jugend, Soziales und Sport. Hugo Baum hat nicht nur in Oberhausen gelebt, sondern seine Heimatstadt geliebt. Er war ein Kämpfer für die Bildung und die Chancen gerade junger Menschen. Dies alles haben seine Weggefährten nie vergessen. Der Ehrenringträger engagierte sich im Karneval, war Mitglied bei der „LKG Die Müllschlucker“ und der KG Weiß-Grün Hoag, zudem Ritter des Eulenordens närrische Weisheit. Er war Freund des Männergesangvereins „Rheingold“ und anderer Vereine. Und hatte stets ein offenes Ohr.