Die Zahl der Schwarzfahrer im Oberhausener Nahverkehr ist im vergangenen Jahr kräftig gestiegen. 2011 hatte der kontrollierte Vordereinstieg zunächst für eine Halbierung auf 0,8 Prozent gesorgt, doch dieser Erfolg war leider nicht von Dauer. Schon ein Jahr später erwischten die Kontrolleure der Stadtwerke Oberhausen (Stoag) wieder mehr schwarze Schafe ohne Fahrschein. Ihre Zahl ging somit hoch auf 1,39 Prozent.
Damit liegt Oberhausen ganz und gar nicht im Trend vieler Ruhrgebietsstädte, die mit Quoten zwischen 0,5 und 1,2 Prozent glänzen können.
Rund eine halbe Mio Euro Schaden
440 000 Euro kosteten die Schwarzen Schafe die Oberhausener Verkehrsbetriebe im vergangenen Jahr. Nahezu die Hälfte dessen, was die Stoag derzeit im Liniennetz einsparen muss. „Wir beschäftigen uns derzeit intensiv mit dem Thema“, gibt Stoag-Sprecherin Sabine Müller Auskunft. Mit welchen Strategien man konkret dagegen vorgehen will, hält die Stoag zwar unter Verschluss, doch klar ist: Schwarzfahrer bevorzugen die Straßenbahn, wo der Einstieg eben nicht kontrolliert wird.
Doch Schlupflöcher bieten auch die Busse. Zu Stoßzeiten ist es für Fahrer nahezu unmöglich, einen Einstieg hinten zu verhindern.
Ein zweiter Trend zeichnet sich ebenfalls ab: ‘Geübte’ Schwarzfahrer zahlen das Bußgeld in der Regel sofort, „denn dann werden ihre Personalien nicht aufgenommen“, klärt Müller auf. Wer nicht in der Statistik auftaucht, vermeidet eine Anzeige, die erstattet wird, sobald man ein drittes Mal erwischt wird. Auch solchen „Wiederholungstätern“ will die Stoag künftig begegnen. „Wir brauchen ein Verständnis in der Bevölkerung, dass Schwarzfahren unfair ist“, sagt Müller.