„Leicht amüsiert“ beobachtet der CDU-Landtagsabgeordnete Wilhelm Hausmann eigenem Bekunden zufolge die nach seiner Darstellung „wundersame Mutation der SPD-Ratsfrau Anne Janßen vom überzeugten Kanal-TÜV-Fan zur wackeren Streiterin für die Rechte der Immobilienbesitzer. Natürlich bin ich froh, dass die Sozialdemokraten endlich auf unsere Linie einschwenken und die flächendeckende Dichtheitsprüfung zu den Akten legen“, erklärte Hausmann, der auch Oberhausener Parteichef ist. Gleichzeitig erinnerte der CDU-Politiker aber auch daran, dass die rot-grüne Stadtregierung bereits im Dezember 2011 genau diese Dichtheitsprüfung gegen alle mahnenden Stimmen und den Widerstand der anderen Parteien im Rat durchgepaukt hat.
„Damals hat man wieder mal im vorauseilenden Gehorsam die eigene Landesregierung überholt“, erklärte Hausmann. „Nachdem Düsseldorf nun zurückgerudert ist und die verpflichtende Untersuchung aufgegeben hat, bleibt auch den Oberhausenern nichts anderes mehr übrig als den Anker zu werfen.“
Entlastung für Hauseigentümer
Zuvor hatte die SPD-Ratsfrau Anne Janßen für eine Abschaffung der zurzeit noch in Oberhausen gültigen Satzung plädiert, die die Dichtheitsprüfung aller privaten Abwasserkanäle ab 2015 vorsieht. „Wir wollen bewusst die privaten Hauseigentümer entlasten und werden uns deshalb politisch dafür einsetzen, dass diese Satzung aufgehoben wird“, hatte die Vorsitzende des Umweltausschusses erklärt. Die Verpflichtung, bei undichten Abwasserleitungen, die den Eigentümern bekannt sind, Abhilfe zu schaffen, bestehe natürlich weiterhin.