„Wir hatten im vergangenen Jahr schon nicht den Eindruck, dass die Konjunktur besonders gut läuft. Dies hat sich bei der aktuellen Frühjahrsumfrage fortgesetzt“, sagt die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, Barbara Pezzei.
Zudem sei es dem sehr langen Winter geschuldet, dass viele Handwerksbetriebe erst Mitte oder gar erst Ende März auf den Baustellen arbeiten konnten. „Damit fielen fast zwei Monate Umsatz weg. Sonst fingen die Arbeiten schon Ende Januar an.“
Die Auftragsbücher der Unternehmen seien derzeit auch „nicht gerade proppenvoll.“ Vor allem die Industrie und die Kommunen seien mit ihren Investitionen doch noch zurückhaltend. Die Industrie sei zwar relativ gut durch die Krisenjahre gekommen, bleibe allerdings weiterhin vorsichtig. „Und die Städte können, was ihre finanziellen Mittel betrifft, nicht gerade aus dem Vollen schöpfen.“ Zu wünschen übrig lasse auch die Auftragslaune von Privatleuten.
Pezzeis Einschätzung deckt sich mit den Ergebnissen der Frühjahrsumfrage der Handwerkskammer Düsseldorf für den Wirtschaftsraum westliches Ruhrgebiet mit den Städten Oberhausen, Mülheim, Duisburg und Essen.
Rückgang der Mitarbeiter
Danach gaben 43 Prozent der befragten Betriebe an, dass ihr Umsatz gegenüber dem Frühjahr 2012 gesunken sei. Gleiches gelte für den Auftragsbestand. Jedes fünfte Unternehmen erwartet, dass sich seine Situation in der nächsten Zeit weiter verschlechtern werde.
Immerhin gehen aber auch 23 Prozent davon aus, dass sich ihre Geschäftslage verbessert, 20 Prozent erwarten sogar steigende Umsätze. Was die Anzahl an Mitarbeitern betrifft, schätzen acht Prozent mit einem Anstieg, jeder zehnte Betrieb rechnet mit einem Rückgang.
Diese Erwartungen spiegeln sich auch in den geplanten Investitionen wider. Während lediglich jeder zehnte Handwerksbetrieb hier eine Zunahme plant, wollen hingegen 28 Prozent eher weniger investieren. Als restriktiv empfindet jeder dritte Betrieb die Kreditfreudigkeit der Geldinstitute.