Es gibt manchmal Titel, die nicht immer halten, was der Name zunächst verspricht.
„Wir feiern nicht nur eine Sitzung, sondern auch eine Stehparty”, verkündete Präsident Walter Passgang in der Luise-Albertz-Halle. Beim Kakaju-Karneval gab es ein flottes Programm mit mehr als vier Stunden Unterhaltung – garniert mit Büttenreden, Karnevalsmusik und einigen Tänzen. In Zusammenarbeit hatten Kulturring, Katholikenrat und katholisches Altenwerk erneut einen abwechslungsreichen Helau-Reigen auf die Beine gestellt. Rund 600 Gäste wollten dabei sein.
Kein Wunder, schließlich starteten die Drei Doetze durch und hielten zum Auftakt mit Schunkelliedern alle auf Trab. Nach der Tanztruppe Happy Feet und dem Kinderprinzenpaar scherzte die Frau vom Döres über Gott und die Welt. Sicher bereitete die Humoristin den Weg für einen amüsanten Nachmittag. Gute Manieren gehören dabei wie selbstverständig dazu: Die zwei Jeflappte kamen in tollen Klamotten auf die Bühne. Dabei war das Geheimnis für die schicke Kluft schnell geklärt. „Ich durfte immer die Kleidungsstücke von meinen Geschwistern auftragen.” Die Sache hatte bei dem frechen Herrn nur einen Haken. „Ich war in der Familie der einzige Junge!” Witzige und kurze musikalische Einwürfe: Die Humoristen wurden mit Applaus verabschiedet. Bei ihrer Darbietung hatten sie leichtes Spiel – was ihnen nach eigenen Worten nicht immer gelingt: „Du hast doch zuletzt mit dem Klapperstorch gepokert und seine Beine gewonnen.”
Tollität Ralf I. durfte natürlich nicht fehlen. Neben dem Tanz der Prinzengarde gab es einige Orden um den Hals. Ein besonderer Moment war dabei die Übergabe des Prinzenordens an Schwester Edmunda aus dem Vincenzhaus. Sie hatte gleich einen eigenen Fanclub im Saal und ist eine treue Anhängerin des Kakaju-Karnevals. Dass Geistliche auch in der Bütt stehen können, bewies der Redner „Der Maulkorb”. Als Diakon scherzte der über die hohe Politik und berichtete in Reimform über die Erfahrungen mit dem Internet-Arzt. Die Behandlung per Webcam wurde zur Erfahrung mit einem Tierarzt. Flott und witzig legte Erna Schabiewsky nach: Um die Gemeindearbeit der Kirche zu beflügeln, empfahl sie einen Wettbewerb für Schönheitsköniginnen: Eine klassische Miss-Deutschland-Wahl sollte es aber nicht sein. „Was halten Sie von einer Miss-Rolator-Wahl?” Wie immer ein optischer Leckerbissen war der Gemeinschaftstanz der Oberhausener Garden. Et Zweijestirn und der Showtanz schlossen letztlich den bunten Reigen durch ein sehenswertes Programm.