Das neue im Februar eröffnete Legoland-Erlebnishaus am Centro verbietet allen Erwachsenen ohne Kind den Zutritt. Da kann die Liebe zu den kleinen Steinen noch so groß sein, das Personal des Indoor-Parks bleibt hart. Selbst wenn man eine Legoland-Freikarte geschenkt bekommen hat, darf man nicht ins Legoland. Warum greift die britische Merlin Entertainment Group, die die Legoland-Freizeitstätten in Oberhausen betreibt, zu solch erstaunlichen Regelungen? Spielt etwa die Angst vor möglichen Übergriffen pädophiler Besucher auf die kleinen Besucher eine Rolle?
„Diese Frage liegt natürlich nahe, doch die Entscheidung, Erwachsene nur in Begleitung von Kindern reinzulassen, hat damit nichts zu tun“, sagt Carina Zottl, Pressesprecherin der Merlin Entertainment Group Deutschland. „Das ist auf der ganzen Welt in jedem Discovery Centre so geregelt und das ist gerechtfertigt.“
Nur kleiner Hinweis im Internet
Es gebe keinen vergleichbaren Park, der in der Art nur auf Kleinkinder spezialisiert sei. „Erwachsene ohne Kinder wären doch ohnehin enttäuscht, wenn sie bei uns reinkämen. Wir werden mit unserem Angebot den Ansprüchen der großen Lego-Fans überhaupt nicht gerecht.“
Viele Erwachsene Lego-Fans ahnen nichts von der strikten Verbotsregelung. Denn auf der Internetseite findet sich nur ein kleiner, kaum zu entdeckender Hinweis auf der Unterseite der Ticketbuchung: „Erwachsene Einzelpersonen erhalten nur in Begleitung von Kindern Einlass.“ Susann Berthold vom Presseteam des Oberhausener Legolands verspricht: „Das müssten wir in Zukunft auffälliger auf der Seite platzieren.“ Ein solcher Hinweis fehlt sogar völlig auf den Karten, die Legoland auch an uninformierte Erwachsene vergibt.
Berthold erklärt das Erwachsenen-Verbot auch damit, dass dann kleinen Lego-Fans der Platz weggenommen werden dürfte. „Die Kids haben dann nicht mehr genug Raum zum Spielen.“
Nur an besonderen Themen-Wochenenden und -abenden, wie etwa am Star-Wars-Wochenende, haben auch Große die Chance, alleine ins Legoland zu gehen. Wer nichts für Science-Fiction übrig hat, hat Pech.
Legoland glaubt nicht, sich mit dem Erwachsenen-Verbot einen wirtschaftlichen Schaden einzuhandeln, indem es die zahlungskräftige Gruppe ausschließt. Im Moment sei es, so kurz nach der Eröffnung, bereits sehr voll, und Familien, die von weit her anreisen, sollen nicht umsonst gekommen sein.
Zu klein geplant sei das Legoland in Oberhausen nicht. „Wir haben Erfahrung an den anderen Standorten gemacht. Wenn die zu klein wären, hätten wir es hier direkt größer gemacht“, sagt Zottl.