Oberhausen. Doch Sicherheitsbedürfnis der Oberhausener stark ausgeprägt. Nur wenig Zinsen. DAX bereits auf Rekordniveau. Die Luft für Kursgewinne wird dünner

. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste – diese Volksweisheit nehmen sich derzeit Bankkunden bei der Anlage ihres Vermögens zu Herzen. Dies ergab eine Nachfrage bei Oberhausener Geldinstituten.

Thomas Strippel, Filialdirektor bei der Deutschen Bank, weiß aus Kundengesprächen, dass immer wieder die Frage nach sicheren Anlagen mit Inflationsschutz gestellt wird. „Tages- und Festgeldkonten sind aber keine Antwort, da sie nur wenig Zinsen bringen.“

Trend zur Immobilie verstärkt sich

2012 habe sich der Trend zugunsten einer selbst genutzten oder vermieteten Immobilie weiter verstärkt. Anleger, die ihr Vermögen schützen und langfristig positive Renditen erzielen wollen, sollten am Aktienmarkt investieren. Strippel: „Insgesamt erwarten wir für 2013 ein stärkeres Wachstum, verbunden mit höheren Unternehmensinvestitionen und Konsumausgaben. Dies spricht für sogenannte zyklische Werte – also für Aktien aus konjunktursensiblen Branchen.“

„Seit der Finanzkrise 2009 besteht eine extreme Unsicherheit bei den Menschen“, weiß Andreas Smode, Filialdirektor bei der Commerzbank. Daher sei es sehr wichtig, die Kunden ausführlich zu beraten. „Wir klären immer erst die finanzielle Situation, dann sprechen wir über Anlagemöglichkeiten.“ Angesichts extrem niedriger Zinsen sei das Sparbuch eine schlechte Anlageform. Der Großteil seiner Kunden setze auf eine Mischung. Verdoppelt habe sich der Finanzierungsbereich zum Erwerb von Immobilien. „Bei der Baufinanzierung suchen wir auf einer Plattform aus 250 Anbietern das beste Angebot heraus“, sagt Smode.

Angesicht der derzeitigen Niedrigzinsphase stellt Harry Hellinger, Filialeiter der National-Bank, eine Tendenz zu kurzfristigen Anlagen fest. Aber auch der Erwerb eines Einfamilienhauses sowie – als Kapitalanlage – von Mehrfamilienhäusern steige. „Zudem investieren viele Kunden in die Sanierung ihrer Immobilie.“ Das Niveau der Aktiengeschäfte haben sich in den letzten Jahre nicht verändert.

„Privatkunden legen ihr Geld heute eher kurzfristig an. Dabei bevorzugen sie Sicht- und Termineinlagen“, weiß Wolfgang Röer, Leiter der Sparda-Bank-Filiale Lange­markstraße. Sein Haus empfehle den Kunden eine breite Streuung der Geldanlage. „Dies bedeutet die Aufteilung auf verschiedene Anlageformen und Laufzeiten. In jedem Fall sind persönliche Risikobereitschaft und persönliche Wünsche und Ziele einzeln im Kundengespräch zu ermitteln und zu berücksichtigen.“ So könne man gemeinsam ein Anlage-Konzept entwickeln, „das langfristig Bestand hat“.

Das Sicherheitsbedürfnis ist groß“, sagt auch Janine Verbeeten, Sprechern der Stadtsparkasse. Einfache, festverzinsliche Produkte würden stark nachgefragt, auch offene Immobilienfonds.

Gestiegen seien auch die Einlagen auf Sparbüchern. Längerfristige Anlagen seien weniger gefragt. Und was ist mit Gold? „Das spielt eine eher untergeordnete Rolle“, weiß Verbeeten.