Da 40 bis 50 Prozent der Wärmeverluste von Gebäuden auf Fassaden- und Fensterflächen entfallen, liegen dort enorme Energieeinsparungspotenziale, zum Beispiel durch das Aufbringen eines sogenannten Wärmedämmverbundsystems (WDVS). Darauf weist die Energie-Agentur NRW hin.

Schimmelgefahr steigt nicht

Ein solches Verbundsystem besteht aus drei Komponenten, die auf eine tragende Außenwand angebracht werden: Dämmplatten, Armierung und Oberputz. Als Dämmstoff wird meist expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS) benutzt. „Ebenfalls möglich ist der Einsatz von Mineralwolle oder organischen Materialien“, erklärt Matthias Strehlke von der Energie-Agentur.

Wie viel Energie sich mit Hilfe eines WDVS einsparen lässt, hängt von der Qualität des eingesetzten Dämmstoffs und dem baulichen Zustand vor der Sanierung ab. Wie stark die Dämmung wirkt, bestimmen Wärmeleitzahl (WLZ) und Dämmstoffdicke. „Je niedriger die WLZ, desto besser.“

Das Gerücht, dass durch eine Modernisierung nach einer Sanierung die Gefahr von Schimmelpilzbildung steige, entkräftigt der Experte. Die Vorstellung, eine Wand müsse atmen können, gehe auf einen Irrtum aus dem 19. Jahrhundert zurück und sei nicht mehr aufrechtzuerhalten, sagt Strehlke. „Von ganz entscheidender Bedeutung für die Feuchteabfuhr ist das korrekte Lüftungsverhalten der Bewohner. Außerdem liegen bei Gebäuden mit gedämmten Außenwänden die Oberflächentemperatur der Innenwände deutlich über den Oberflächentemperaturen ungedämmter Wände.“ Damit werde das Risiko der Schimmelpilzbildung im Gebäude durch eine Sanierung entscheidend reduziert.

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