Die Groß-Ausstellung „Emscherkunst“ kehrt zurück: . Für 100 Tage Kunst an der Emscher vom 22. Juni bis zum 6. Oktober nehmen Land, Regionalverband Ruhr (RVR) und die Emschergenossenschaft bis zu sechs Millionen Euro in die Hand, um ein Areal von 47 Quadratkilometern zwischen Gelsenkirchen und Dinslaken mit mehr als 30 Kunstwerken zu bespielen.
Oberhausen bekommt den Publikumsliebling der Emscherkunst 2010, ein Besucherzentrum, die Werkschau der Revier-Kunstvereine und die Zelte des chinesischen Aktionskünstlers Ai Weiwei.
Der tanzende Strommast
Zum Einmotten viel zu schade sind die temporären Kunstwerke, die für die Kulturhauptstadt-Ausstellung „Emscherkunst“ entstanden sind. Deshalb haben die Veranstalter aus der ursprünglich einmaligen Aktion eine Triennale gemacht, die dem Umbau des Emschersystems bis zu seinem Abschluss im Jahr 2020 begleiten soll.
Einige Kunstwerke entstehen neu, wie der tanzende Strommast „Zauberlehrling“ am Haus Ripshorst. Andere kommen zurück, aber an einen neuen Standort. „Warten auf den Fluss“ der Künstlergruppe „Observatorium“ stand 2010 am Gelsenkirchener Nordsternpark und kommt jetzt nach Holten. Die Zick-Zack-Brücke mit Übernachtungspavillons war ein Schlager der Ausstellung 2010.
Übernachten ist auch das Thema von Ai Weiwei. Seine Kunst wird zwar nachhaltig sein, aber nicht öffentlich bleiben. 1000 Zelte gestaltet der prominente Regimekritiker Weiwei gerade in China, jeweils für zwei Personen oder einen Elternteil und zwei Kinder. Sie sollen während der Ausstellung verliehen werden, um inmitten der Ausstellung Übernachtungen zu ermöglichen. Die Leihgebühr wird gerade mal zehn Euro betragen.
Mit Datenspeicherung und Strafgebühren wird sich die „Emscherkunst“ allerdings dagegen versichern, dass die Zelte massenweise verloren gehen. Und wenn die Ausstellung zu Ende geht, werden die Zelte unter den Interessenten verlost.
Zu leihen sein werden die Zelte am Kaisergarten: In Sichtweite der Rehberger-Brücke entsteht ein Containerdorf für Veranstaltungen. Dort bekommt auch die Kunst-Szene der Region ihren großen Auftritt.
Erster Aufschlag der „Emscherkunst“ ist ab April der Neubau des Jugendtreffs am Holtener Feld, den die Slowenin Apolonija Šušteršič gemeinsam mit Anwohnern und Jugendlichen erarbeitet hat.