Schüler und Schülerinnen der Hauptschule Alstaden haben sich anlässlich der Ausstellung „Stadt der guten Hoffnung“ im LVR-Industriemuseum Oberhausen mit ihrer eigenen Vergangenheit beschäftigt und sind dabei auf interessante Geschichten und faszinierende Objekte gestoßen.
Esra (12 Jahre) hat im Schrank ihrer Mutter einen Kessel gefunden. Dieser Kessel stammt von ihrer verstorbenen Oma. Sie gab diesen Kessel Esras Mutter, als diese im Jahr 1995 aus der Türkei nach Deutschland kam. „Dieser Kessel hat nicht nur für mich, sondern für meine ganze Familie eine große Bedeutung“, erzählt Esra. Auch der zehnjährige Abass hat einen wahren „Schatz“ entdeckt: eine Schmuckkassette mit Intarsien, die sein Opa für seine afrikanische Großmutter anfertigen ließ. Eigentlich steht die Kassette immer im Wohnzimmer seiner Eltern, aber jetzt eben in der Ausstellung „Stadt der Guten Hoffnung“. Denn Oberhausen ist wie die anderen Städte im Ruhrgebiet eine Einwanderungsstadt par excellence. Seit Beginn der Industrialisierung ziehen Hütten und Zechen Zuwanderer in diese Region. Die Idee und Konzeption zur Ausstellung ist als Kooperationsprojekt zwischen der Hauptschule Alstaden und dem Industriemuseum durch die Teilnahme am Kulturagenten-Programm initiiert worden und bildet den Start für eine andauernde Zusammenarbeit.
Seit September 2011 nehmen drei Oberhausener Schulen am Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ teil. Bis 2015 steht ihnen die Kulturagentin Anke Troschke zur Seite, die gemeinsam mit den Schulen ein künstlerisch-kulturelles Profil entwickelt, den Austausch zwischen den Schulen und Künstlerinnen und Künstlern verstärkt und langfristige Kooperationen mit den umliegenden Kulturinstitutionen aufbaut. Das Ziel des Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“ der gemeinnützigen Forum K&B GmbH ist es, den Schülerinnen und Schülern die verstärkte Teilhabe an Kunst und Kultur und am kulturellen Leben ihrer Stadt zu ermöglichen.