Gelassen haben die Oberhausener Schützen die heftige Diskussion um dicke oder dünne Holzvögel verfolgt, die bundesweit für ordentlichen Ärger sorgte. Das Bundesinnenministerium wollte den Vereinen untersagen, 15 Zentimeter dicke Holzvögel zum Schützenfest aufzuhängen. Traditionell wird auf Holzvögel geschossen, um den Schützenkönig zu benennen. Vereine in Oberhausen waren nicht betroffen, weil sie mit kleinem Kaliber auf ihre Holzvögel zielen und diese bereits entsprechend dünner sind.
Nach der nun wieder vom Bundesinnenministerium zurückgenommenen Schießstandverordnung sollten Holzvögel, auf die mit Großkaliber-Waffen angelegt wird, von 15 auf acht Zentimeter abgespeckt werden. Bei Kleinkalibergewehren und Luftgewehren gilt eine Holzvogel-Dicke von drei Zentimetern und das bereits seit einiger Zeit; Ausnahmen werden gemacht, wenn es sich um einen alten Schießstand handelt.
Zwischen drei bis maximal bis zu zwölf Zentimeter seien die Holzvögel in Oberhausen deshalb dick, sagt Hans-Jürgen Luft, Vorsitzender des Schützenkreises 011. „Selbst mit der neuen Verordnung wäre bei uns alles beim Alten geblieben“, erklärt er.
Das Bundesinnenministerium hatte die Schießstandverordnung 2012 geändert, um das Schießen sicherer zu machen. Als im März die ersten Schützenfeste angemeldet wurden, kam es zum Aufschrei: Durch die dünneren Vögel würde das eigentliche Schießen, Höhepunkt der Feste, enorm verkürzt, klagten viele Schützen.
Seit der Änderung des Waffengesetzes 2008 verabschiedet das Innenministerium die Schießstandverordnung, beraten wird es durch Sachverständige, nicht durch Vertreter der Schützen.