Der Mensch soll im Mittelpunkt stehen, wenn sich in diesem Jahr wieder die Männer der katholischen Organisationen KAB und Kolping aus Oberhausen auf den Weg durch Sterkrade machen und ihren Glauben bekennen. Ein Bußgang, der Tradition hat. Auch, wenn ein gesellschaftliches Thema wie Gerechtigkeit auf der Agenda steht, so ist der Bußgang aus religiöser Sicht in allererster Linie „ein Bekenntnis des eigenen Versagens“, sagt Thomas Gäng, Vorsitzender des Oberhausener Katholikenrates, „und ein Bekenntnis des Versagens der Gesellschaft“.

Mit ihrem sichtbaren Auftreten wollen die Männer aufrütteln, „aber wir wollen auch zeigen, dass wir mit der Kirche stark verbunden sind“, sagt Thomas Gäng, „bei allen berechtigten und unberechtigten Vorwürfen gegenüber der katholischen Kirche“. Mit der Themensetzung werde aber auch der Anspruch der Katholiken in dieser Stadt zum Ausdruck gebracht, sich in gesellschaftliche Entwicklungen einmischen zu wollen. Dabei geht es um die Ungerechtigkeiten, die Menschen in vielfältigen Lebenslagen widerfahren. Es gehe darum, für alle Menschen ein Leben in Würde zu erreichen. „Es ist dann gegeben, wenn jedem das Recht zukommt, die grundlegenden finanziellen und lebensnotwendigen Möglichkeiten zu erhalten, um ein Leben in eigener Verantwortung zu gestalten“, heißt es in einer Pressemitteilung des Arbeitskreises katholischer Männer zum Bußgang. Die Verfasser sprechen konkret den Niedriglohnsektor an, hier gebe es Handlungsbedarf.

Die Männer starten am Freitag, 15. März, um 19 Uhr auf dem Sterkrader Neumarkt. In der Messe wird Martin Patzek, päpstlicher Ehrenkaplan und Dozent für Caritaswissenschaften, in seiner Predigt auf das Bußgangsthema eingehen. Die Band St. Joseph aus Essen-Katernberg, bekannt als die Band von Pastor Hegh, wird die Messe musikalisch mitgestalten. Die Kollekte wird dem Arbeitslosenzentrum „Kontakt“ in Sterkrade gespendet.

Auch wenn es sich nicht um einen ökumenischen Gottesdienst handele, seien evangelische Männer willkommen.