Auszubildende in Pflegeberufen klagen einerseits über belastende Arbeitsbedingungen und mangelnde Klarheit über eine spätere Anschlussbeschäftigung, andererseits sind zwei Drittel der überwiegend weiblichen Pflege-Azubis mit ihrer Tätigkeit „zufrieden“ oder „ sehr zufrieden“. Diese und weitere Informationen finden sich im „Ausbildungsreport – Pflegeberufe 2012“, den die Gewerkschaft Verdi veröffentlicht.
Insgesamt wurden 2700 Auszubildende in den Bereichen Gesundheits- und Krankenpflege sowie Kinderkrankenpflege und Altenpflege über ihre Ausbildungsbedingungen und ihre Perspektiven befragt. Die Kritik an der betrieblichen Praxis verdeutliche, so Verdi, dass Personalabbau und Arbeitsverdichtung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen negative Auswirkungen auf die Ausbildung hätten.
„Um eine erfolgreiche Ausbildung absolvieren zu können, bedarf es einer ausreichenden Ausstattung mit qualifizierten Pflegekräften und ausreichend Zeit für Ausbildung. Deutlich die Hälfte der Befragten belastet das Arbeiten unter Zeitdruck, 32 Prozent der Befragten leistet regelmäßig Überstunden, in der Altenpflege sogar fast 50 Prozent“, erklärt Verdi-Geschäftsführerin Henrike Greven.
Völlig überraschend sei die Aussage von Azubis, sie hätten nach ihrer Ausbildung ungewisse berufliche Perspektiven. Trotz Fachkräftemangel gaben lediglich 25,5 Prozent der Befragten an, in ein Arbeitsverhältnis übernommen zu werden.