Die Diskussionen um die von der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen genehmigte Aufstellung eines Gedenksteins für gefallene Soldaten auf dem Westfriedhof halten an. „Dass eine solche Entscheidung im Eiltempo durchgewinkt wird und erst einige Tage vor der Bezirksvertretungssitzung auf die Tagesordnung gehievt wird, ist ein Unding“, kritisiert Juso-Vorsitzender Maximilian Janetzki. Dem Antrag wurde trotz Bedenken mit nur einer Gegenstimme der Linken Liste stattgegeben. Die Inschrift auf dem von den Reservisten gespendeten Stein soll lauten: „Den Bürgerinnen und Bürgern der Bundesrepublik Deutschland, die im Einsatz Leben oder Gesundheit verloren“.

Superintendent Joachim Deterding kritisiert: „Mir hat schon an der Einladung nicht gefallen, dass dort aufgelistet war, wer an Stadtprominenz alles daran teilnehmen soll.“ Es sollte wohl das Gefühl vermittelt werden, als gäbe es dort schon eine Akzeptanz, vermutet Deterding, der an dem Ereignis aus mehreren Gründen nicht teilnehmen wird. Zweifel hat er, dass es nicht doch ausschließlich um die Ehrung von Soldaten geht: „Ich habe zwar nichts gegen Kameradschaft und Pflichterfüllung, aber gegen ein Gedenken an soldatische Ideale, die für eine Konfliktlösung mit der Waffe stehen.“ Ein Gedenkstein für alle Opfer des Krieges – unabhängig auf welcher Seite sie gestanden haben – wäre deshalb in den Augen Deterdings ein Zeichen, das er vertreten könne.

Weniger kritisch betrachtet Stadtdechant Peter Fabritz den Gedenkstein; er wird an der Einweihung am 23. März teilnehmen. „Mir ist wichtig, dass damit aller Menschen gedacht wird, die für Demokratie und Freiheit vielleicht sogar ihr Leben eingesetzt haben“, betont er.