Trotz aller Mühen der Anwohner: Die Bushaltestellen an der Herzogstraße werden mit der Fahrplankürzung ab Sommer aufgegeben. Das erklärte Peter Klunk, Vorstand der Stadtwerke Oberhausen AG (Stoag), vor den über 20 Bürgern, die sich bei der Bezirksvertretungssitzung in Sterkrade erneut für den Erhalt ihrer gewohnten Busverbindung mit der Linie 954 nach Sterkrade einsetzten. „Wir können die Planungen zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr ändern“, sagte Klunk – und erntete dafür verärgerte Zwischenrufe.

„So einfach geht das also!“, rief eine Bürgerin, „wo ist unsere SPD geblieben, die für uns kämpft?“

Künftig müssen die Anwohner des Viertels auf die Linie 979 oder bald auch 976 umsteigen, um nach Sterkrade zu kommen. Dazu müssen sie längere Wege bis zur nächsten Haltestelle in Kauf nehmen. Zwar plant die Stoag einen neuen Haltepunkt an der Flöz-Röttgersbank-Straße, der den zusätzlichen Fußweg auf knapp 300 Meter beschränken wird, die Anwohner ließen von ihrer Forderung dennoch nicht ab. Viele der Fahrgäste gehören zur älteren Generation, für sie ist der Weg zum Bus mit dem Rollator ein beschwerlicher.

Eine stärkere Bürgerbeteiligung beim Fahrplannetz forderten die Anwohner des Viertels. Klunk wies darauf hin, dass etwa der Fahrgastverband Pro Bahn in die Entwicklung des neuen Fahrplans eingebunden war. „Wir haben unsere Hauptachsen erhalten und sind in der Fläche geblieben.“ Noch immer lege die Stoag 40 Kilometer pro Jahr und Einwohner zurück – „im VRR-Gebiet ist das ein Spitzenwert“.

Von ihrem künftigen Ein- und Ausstiegsort am Taunusviertel sprechen die Anwohner derweil mit Sorge: Die Gegend sei ein sozialer Brennpunkt, über Verschmutzungen wird gesprochen. Es sei unzumutbar, dort auszusteigen, sagte ein Anwohner. „Wir werden das im Auge behalten“, antwortete darauf Peter Klunk.

Zu hoffen bleibt für die Anwohner, dass die jetzt diskutierten Haltepunkte nicht lange wegfallen: Im Schnitt alle zwei Jahre hat die Stoag zuletzt das Liniennetz gekürzt, weil die städtische Tochter Gelder einsparen musste. Die Haltestelle „Bachsteg“ etwa, die erst 2011 eingerichtet wurde, fällt ab Sommer schon wieder weg.