Die Hoffnung war groß: Osterfelder Bürger trafen kürzlich drei Mitarbeiter einer Glasbaufirma auf dem Gelände am Gartendom an, als diese dort offenbar ans Werk gingen: Tut sich etwas an einem der schlimmsten Schandflecke des Stadtteils? Steht gar ein Verkauf des seit 2001 leer stehenden und zunehmend verfallenen einstigen Prestige-Projekts bevor?
Nein, es handelte sich lediglich um Sicherungsmaßnahmen, die die Glasbauer umsetzen. Die Stadt hatte den Eigentümer des Doms, die Garten-Center Oberhausener Dom Werner Kley GmbH und Co.KG, dazu verdonnert.
Eine weitere Chance aber, den Dom mit einer Grundfläche von 5810 Quadratmetern zu kaufen, verstrich dieser Tage ungenutzt, Interessenten gibt es derzeit keine. Die Stadt und die Volksbank Rhein Ruhr, Gläubiger im Verfahren, streiten über die Gründe: Ist der Verkaufspreis zu hoch, stört der seit 1998 geltende Denkmalschutz oder sind es behördliche Auflagen, die den Verkauf erschweren?
Seit mehr als zwei Jahren läuft die Zwangsversteigerung des Doms, bei dem nunmehr fünften Termin gab es nicht einmal mehr ein Gebot. Allein die Verfahrenskosten liegen mittlerweile bei mehr als 25 000 Euro.
Den eigentliche Kaufpreis gibt Rolf Gröber von der Volksbank immer noch mit einer Summe „im Millionenbereich, auf jeden Fall über einer Million Euro“ an. „Diese Summe ist nicht zu hoch“, zu hoch seien aber die Hürden, die Stadt und Bezirksregierung mit ihren Auflagen machten, meint Gröber.
Grundsätzlich kein Einzelhandel
„Quatsch“, sagt Planungsdezernent Peter Klunk. Planungsrechtlich ausgeschlossen sei vom Grundsatz her zwar Einzelhandel. „Wir hätten aber beispielsweise eine Ausnahme für das Schützenzentrum gemacht, das dort mit einer Verkaufsfläche von 4500 Quadratmetern geplant war“, erklärt Klunk. Gescheitert war das Vorhaben an den Kosten – die Investoren bekamen kalte Füße.
Von bis zu 15 ernsthaften Interessenten, die in den vergangenen zehn Jahren in seinem Büro vorstellig wurden, spricht Klunk. „Sie sind alle nicht am Planungsrecht gescheitert.“ Er sagt zu: „Wenn es eine passende Nutzung für den Gartendom gibt, dann schaffen wir auch Baurecht.“
Gröbe erklärt, die Zwangsversteigerung laufe so lange weiter, „bis das Ding weg ist“ – unabhängig davon gehe der freihändige Verkauf voran. Neue Wege bei der Immobilienvermarktung gehe man aber nicht. „Wir haben in der Vergangenheit auf Spezial-Makler gesetzt, und das werden wir auch weiter tun.“ Der nächste Versteigerungstermin wird wohl Ende des Jahres stattfinden.