Atomstrom heißt nicht Öko-Strom, so weit, so klar. Mit einem Ratsbeschluss hat die Stadt Oberhausen die Stromversorgung ihrer Gebäude sowie des Oberhausener Gebäudemanagements (OGM) ohne Atomstrom zwar beschlossen, doch damit fördert die Kommune eben nicht unbedingt erneuerbare Energien, wie es damals ebenfalls politisch gefordert wurde, sondern auch solche aus umstrittenen Kohlekraftwerken.
Eine Umstellung auf echten Öko-Strom wird noch bis frühestens 2016 auf sich warten lassen. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Stadt zum „Klimaschutz für Oberhausen“ hervor. 30 Mio Kilowattstunden atomfreien Strom beziehen die städtischen Gebäude, Signalanlagen und Beleuchtungen vom Energieversorger Oberhausen (EVO). Die Stadttochter selbst ist zudem längst nicht atomstromfrei, sondern speist ihren Mix an Firmen und Privathaushalte inzwischen sogar zu 17 Prozent aus Atomstrom. 2010 waren es übrigens nur vier. Der Grund: Einen nicht geringen Teil kaufte die EVO bei der Müllverbrennungsanlage GMVA ein. Doch diese Verträge sind abgelaufen und der Strom an ein anderes Unternehmen vergeben.
Und wann kommt nun der ,grüne Strom’? „Bei dieser großen Gesamtmenge ist zu prüfen“, heißt es weiter im Bericht der Stadt, „ob Öko-Strom aus Wasser-, Windkraft bzw. durch Photovoltaikanlagen geliefert werden kann“. Antwort: ungewiss. Öko-Strom ist Zukunftsmusik für die rot-grün regierte Stadt. Bis zum 31.12.2015 laufen noch die Verträge mit der EVO. Erst danach könnte auf Öko-Strom umgestellt werden.