Die Stadtsparkasse Oberhausen mit einer Bilanzsumme von 2,47 Milliarden Euro steht wirtschaftlich stark unter Druck. Nach einem schwachen Jahr 2011 ist der Betriebsergebnis, also der Gewinn aus dem alltäglichen Geschäft, im vergangenen Jahr nochmals stark zurückgegangen – um knapp 19 Prozent auf 13,7 Millionen Euro (minus 3,2 Mio Euro). 2010 hatte die Bank noch 18,5 Millionen Euro ausgewiesen.

Für diesen Gewinneinbruch führt Sparkassenvorstand Ulrich-J. Salhofen ein ganzes Bündel von Gründen an. Der harte Wettbewerb im Bankensektor lockte Gelder weg, Kunden kauften zudem deutlich weniger provisionsträchtige Aktien und Anleihen als im Vorjahr (Wertpapierumsatz: minus 56 Mio Euro), und auch die WestLB-Sanierung belastete die Sparkasse (1,3 Mio Euro).

Niedrigzinsenbelasten

Die wichtigste Ertragsquelle des Instituts, der Unterschied zwischen Spar- und Kreditzinsen (der Zinsüberschuss), ist bei anhaltendem Niedrigzinsniveau außerdem massiv geschrumpft. „Das niedrige Zinsniveau hat uns belastet und wird uns weiter stark belasten. Der Zinsüberschuss wird weiter sinken“, sagt Salhofen. „Das wird allen Sparkassen und Banken große Sorge bereiten.“

Um ihre Kosten zu senken, muss die Sparkasse in den nächsten Jahren einen tiefgreifenden Sparkurs fahren. 50 von derzeit 601 Stellen werden ohne betriebsbedingte Kündigungen abgebaut. Zwei Filialen sowie ein Service-Center in Styrum werden aufgegeben: Am 19. April schließen die Filialen in Tackenberg und am Rathaus, der Keimzelle der Sparkasse.

Weitere Schließungen sind nicht undenkbar. Oliver Mebus, stellvertretendes Vorstandsmitglied, sagt: „Langfristig gibt es keine Sicherheit, wir werden aber alles tun, um unser Filialnetz stabil zu halten.“ Immer mehr Kunden nutzten Online-Banking, die Filialen würden zunehmend weniger besucht.

Die Sparkasse meldet auch Positives: 2012 stieg die Zahl der Privatgirokonten trotz scharfer Konkurrenz um 750 auf rund 96 150. Die Kundeneinlagen erhöhten sich um drei Prozent auf 1,57 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme stieg um 104 Millionen Euro (+4,4%). Das Kreditgeschäft wuchs um 6,8 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro.

Unterm Strich weist das Institut einen um knapp 10 Prozent gestiegenen Bilanzgewinn von 1,1 Milliarden Euro aus. Er soll komplett in die Sicherheitsrücklage fließen. Ab dem Jahr 2017 soll wieder ein Gewinn an die Stadt abgeführt werden. Er soll von einer Million Euro auf drei Millionen im Jahr 2021 steigen. Salhofen: „Wir arbeiten hart daran.“