Oberhausen. Der Oberhausener SPD-Parteichef und NRW-Städtebauminister Michael Groschek kündigt einen internationalen Gestaltungswettbewerb für Bahnhofsquartier, Behördenviertel und Marktstraße an. Er favorisiert dabei einen Abriss der ehemaligen Justizvollzugsanstalt.

Ein international ausgeschriebener städtebaulicher Gestaltungswettbewerb soll der Oberhausener Innenstadt neue Perspektiven eröffnen. Eine entsprechende Initiative der Stadt und des Landes NRW kündigte der örtliche SPD-Parteichef und Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, Michael Groschek, an. Bei der Entwicklung eines Umbaukonzeptes, das das Bahnhofsquartier, das Behördenviertel und die Marktstraße umfassen soll, sollen Bürger miteinbezogen werden. Dabei, so Groschek, soll die ehemalige Justizvollzugsanstalt (JVA) abgerissen werden und Platz machen für eine neue Nutzung.

Groschek sagte am Montagabend beim SPD-Unterbezirksparteitag in der Luise-Albertz-Halle, die City müsse sich so wandeln, dass sie wieder attraktiver für Wohnen und Arbeiten werde. „Es hat keinen Sinn, davon zu träumen, dass der Kaufhof wiederbelebt wird.“ Seiner Einschätzung nach wird der Ausbau des Bero Zentrums zu einer weiteren Verlagerung der Kundenströme von der Marktstraße weg führen.

Genaues Wettberbsgebiet muss noch festgelegt werden

Der Gestaltungswettbewerb soll noch in diesem Jahr laufen. Die Kosten für einen solchen Wettbewerb trägt in der Regel zu 80 Prozent das Land. Zunächst müsse das Land mit der Stadt die Ausschreibungsbedingungen diskutieren, machen Groschek und Oberbürgermeister Klaus Wehling klar. So muss etwa das genaue Wettbewerbsgebiet festgelegt werden.

Ein Teil soll ein „bereinigter Standort mit einer abgerissenen JVA“ sein, so der Bauminister. Mit ihr dürfe keine „Leerstandsimmobilie“ zurückbleiben. „Ein Abriss wäre mein politischer Wunsch“, sagte Groschek am Rande des Parteitages im NRZ-Gespräch. Es gehe darum, „Freiflächen freizusetzen für neue Investitionen“.

Oberbürgermeister Wehling strebt Verzicht auf städtischen Eigenanteil an

Wehling sagte auf Anfrage, „der politische Wille ist eindeutig da“, den Wettbewerb ins Leben zu rufen. „Wir werden das mit Elan angehen.“ Er will ausloten, ob das Land zu einem Verzicht auf den städtischen Eigenanteil von 20 Prozent bereit ist. Anderenfalls wäre auch dieser „zu stemmen“. Ein Abriss der JVA würde die zur Verfügung stehende Fläche vergrößern, so der OB. Darüber habe aber das Land als Eigentümer von Gebäude und Grundstück zu entscheiden.

Aufsetzen soll das künftige kommunale Handlungskonzept für die Innenstadt auf die Ergebnisse des jüngsten Sommerforums, bei dem Bürger ihre Ideen für die Zukunft von Gebäuden wie der JVA, der Hauptpost und dem Finanzamt einbringen konnten.