Oberhausen..



Diese Aktion der Polizei hat viele Oberhausener Bürger am Wochenende aufgeschreckt: Nach den Schüssen einer fünfköpfigen Gruppe von Bandidos auf Hells-Angels -Rocker vor dem Sterkrader Imbiss „Burger King“ kontrollierte am Samstag ein massives Aufgebot an bewaffneten Ordnungshütern Fahrzeuge und Passanten am Sterkrader Tor und am Centro. Am Sonntag konzentrierten sich die Polizisten wieder auf das Rotlichtviertel an der Flaßhofstraße.

„Was ist das los? Ist schon wieder etwas passiert?“, fragten Bürger aufgeregt in der Redaktion nach. Zum Glück nicht, es blieb alles ruhig. Nach Angaben der Polizei brachten die Kontrollen keine handfesten Ermittlungsergebnisse.

Der Zweck war aber ohnehin erfüllt: Die Fahrzeugkolonnen der Polizei sollten auffallen und abschreckend auf die diversen Rockerbanden Satudarah, Bandidos und Hells Angels wirken.

Zu sehr auf die Pelle gerückt

„Wir wollen durch unsere Präsenz vor Ort Stärke zeigen und hoffen, dass wir die Szene so beeinflussen, dass die Rocker Oberhausen in Ruhe lassen“, sagt Oberhausens Polizeisprecher Johannes Paus.

Was keine der Rockergruppen mag ist, wenn ihnen die Polizei auf die Pelle rückt. Rocker sollen Oberhausen als „unattraktives Pflaster“ bezeichnet haben, da hier die Polizei zu präsent sei. Den Rockern wird vorgeworfen, im Drogen-, Waffen- und Rotlichtgewerbe des Ruhrgebiets illegal ihr Geld zu verdienen.

Die seit dem Ausbruch der neuen Rockerkämpfe zuständige Duisburger Polizei sah offenbar aber auch die Gefahr, dass sich am Wochenende Rocker am Tatort der Schießerei, dem Sterkrader Tor, versammeln könnten. „Wir wollten auch im Ansatz verhindern, dass Rocker auf die dumme Idee kommen, sich den Tatort mal näher anzusehen“, sagte Duisburgs Polizeisprecher Ramon van der Maat.

Die wegen der Schießerei gebildete Mordkommission der Duisburger Polizei hat zwar einen dringend als Tatbeteiligter verdächtigen Bandido dingfest machen können, ist aber immer noch auf der Suche nach den vier weiteren beteiligten Bandido-Mitgliedern. Da das schwer verletzte Opfer, ein Hells-Angels-Mann, der Polizei nichts erzählen will, ist auch noch unklar, wie viele Höllenengel in den beiden beschossenen Fahrzeugen des Rockerclubs saßen. „Wir wollen gerne mit allen Beteiligten reden“, meint van der Maat.

Klar ist, dass eines der schnellen Autos, ein BMW, von vier Schüssen getroffen wurde. Vier weitere Schüsse schlugen als Querschläger in die ATU-Werkstatt ein. Gefunden wurden 13 Patronenhülsen.


Ob die Kontrollen in dieser Massivität noch einmal wiederholt werden, hängt nach Angaben der Duisburger Polizei davon ab, wie die Gefahrenlage in Oberhausen eingeschätzt wird. Die Präsenz der Polizei zeigt Wirkung: In Duisburg und Oberhausen blieb es ruhig. Dafür flammten kleinere Kämpfe in Düsseldorf und Mettmann auf.