Schlechte Neuigkeiten für alle Freunde des Dellwiger Freibades Hesse, von denen es bekanntlich auch zahlreiche in Oberhausen gibt: Wegen eines PCB-Funds auf der Baustelle kann das Bad erst später öffnen als geplant.

„Anfang Mai geht gar nicht. Anfang Juni könnte klappen. Es kann auch länger dauern, bis das Schwimmerbecken umgebaut ist. Vielleicht sogar bis August,“ sagt Michael Kurtz, Leiter der Essener Sport- und Bäderbetriebe. Er legt sich nicht auf einen Saisonstart für das Freibad, das in unmittelbarer Oberhausener Nachbarschaft liegt, fest.

Unabsehbar sei auch, wie lange der Frost die Arbeiten verhindert. Noch ist die Baustelle von der Bezirksregierung Düsseldorf stillgelegt. „Die Essener Arbeit- und Beschäftigungsgesellschaft (EABG) darf dort nicht mehr weitermachen“, stellt Kurtz klar. Die Ausschreibung für den – nun neuen – Auftrag laufe. Wichtiger sei aber: Die EABG-Mitarbeiter und der ehemalige Schwimmmeister, der auf dem Hesse-Gelände wohnt, sind nicht mit dem Schadstoff PCB belastet. Die abgestrahlten Farbreste warteten in versiegelten Containern auf den Transport zur Sondermülldeponie. Der sei erst möglich, wenn das Regierungspräsidium die Baustelle freigebe. „Dann nehmen wir weitere Proben, um weitere Belastungen zu finden oder ausschließen zu können“, erläutert Michael Kurtz.

Der RuWa Dellwig als Bad-Pächter hofft, dass die Verkürzung der Saison nicht zu dramatisch ausfällt: „Wir haben den Bademeister erst ab 1. Juni verpflichtet und mit einem Monat Verzögerung gerechnet“, sagt RuWa-Vorsitzender Lothar Krause. Sollte das Bad noch später öffnen können, „müssen wir mit der Stadt über einen Verlustausgleich verhandeln“. Die Essener Stadtteilpolitiker fragen sich, welche Folgen der PCB-Fund noch haben könnte. Ist in Nachbargärten belasteter Staub gelandet? Welche Altlasten birgt das zugeschüttete Sprungbecken? Experten des Regierungspräsidiums hätten Entwarnung gegeben, sagt Kurtz.

Er rechne mit Mehrkosten von mindestens 100 000 Euro zu den veranschlagten 2,5 Mio Euro für den Umbau. „Wir müssen mit dem Land sprechen, wie wir das verrechnen.“