Um eine bessere und gerechtere Entlohnung für angestellte Lehrer zu erreichen, ruft die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in dieser Woche in NRW zu Warnstreiks auf. Am morgigen Donnerstag sind angestellte Lehrer im Regierungsbezirk Düsseldorf aufgefordert, ganztägig ihre Arbeit niederzulegen – damit treffen die Streiks auch Oberhausen.
Hintergrund ist ein Tarifkonflikt im Öffentlichen Dienst: Im Vergleich zu ihren Beamten-Kollegen fühlen sich die angestellten Lehrer unterbezahlt und ungerecht behandelt. Für die gleiche Arbeit bekommen sie in manchem Bundesland bis zu mehrere hundert Euro weniger als ihre Kollegen. Sie fordern deshalb 6,5 Prozent mehr Geld und eine bundesweit einheitliche tarifliche Eingruppierung: „Die Schere zwischen angestellten und verbeamteten Lehrern geht immer weiter auseinander“, beklagt auch die örtliche GEW-Vorsitzende Cornelia Schiemanowski, die deshalb auf eine große Beteiligung am Warnstreik hofft. Gut 150 angestellte Lehrer hat die GEW Oberhausen in ihren Reihen.
Da allerdings der weitaus größte Teil der Oberhausener Lehrerschaft verbeamtet ist – nur etwa zehn Prozent der Lehrer an öffentlichen Schulen sind Angestellte – glaubt Cornelia Schiemanowski, dass der Warnstreik „in den Schulen nicht so gravierend spürbar“ sein wird. Mit Änderungen im Stundenplan und Unterrichtsausfällen ist allerdings mancherorts zu rechnen – mit einer Betreuungsproblematik an den Grundschulen wohl eher nicht, da dort kaum angestellte Lehrer zu finden sind. Das NRW-Schulministerium rät Eltern, sich im Zweifelsfall direkt an die Schule zu wenden, um sich auf absehbare Änderungen im Schulbetrieb einstellen zu können.