Im milden November und Dezember verkaufte sich warme Kleidung schlecht.Die anschließende Kälte drückt aufs Geschäft mit der Frühjahrsmode

November und Dezember waren zu mild, der Februar dagegen ist deutlich zu kalt. Die Einzelhändler in Oberhausen können mit dem Absatz der Wintermode und dem nun beendeten Winterschlussverkauf (WSV) nicht zufrieden sein. Verbraucher können dagegen profitieren: Um die Lager zu räumen und Platz für die Frühjahrsmode zu schaffen, werden teils 20 Prozent Extra-Rabatt gegeben.

„Jubelstürme sind mir nicht untergekommen“, sagt Marc Heistermann. „Der merkwürdige Verlauf des Winters hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, so der Geschäftsführer des Einzelhandelverbandes Ruhr, zu dem auch Oberhausener Händler gehören.

Viele Händler haben bereits im Dezember versucht, Kunden mit Rabattaktionen zu locken. „Die Temperaturen waren aber nicht so, dass die Leute warme Jacken oder Mützen gekauft haben.“ Daran hätten auch der Wintereinbruch im neuen Jahr und der Schlussverkauf nichts geändert. Die Frühjahrsmode, die nun in den Startlöchern steht, habe nun mit der kühlen Witterung zu kämpfen. „Momentan verläuft das Geschäft noch schleppend.“

Im Centro kann man noch nicht einschätzen, wie gut das Geschäft im WSV lief. „Teilweise gibt es noch Preisnachlässe“, erklärt Sprecher Jens Knetsch. „Die Winterkleidung ist aber fast überall in den Läden nach hinten gewandert, um der Frühjahrsmode Platz zu machen.“ Das überdachte Einkaufszentrum kann vom schlechten Wetter profitieren. „Wenn aber mehrere Zentimeter Schnee liegen und auch auf den Autobahnen nichts mehr geht, ist auch bei uns weniger los“, so Knetsch.

Positive Stimmung in Sterkrade

„Die Stimmung bei uns ist momentan positiv“, erklärt Robbie Schlagböhmer, der Vorsitzende der Sterkrader Interessengemeinschaft (Stig). „In den letzten Monaten ist der Umsatz bei unseren Einzelhändlern um ein Prozent gestiegen.“ Bei der Wintermode sei das Geschäft aber etwas zäher gelaufen. „Viele Händler geben jetzt noch einmal 20 Prozent Rabatt auf die Bekleidung.“ Schließlich will man von den weiterhin niedrigen Temperaturen profitieren und die Lager so freimachen.

In Sterkrade macht man sich allerdings Gedanken über die Centro-Erweiterung. „Derzeit spüren wir noch keine Auswirkungen. Langfristig glauben wir aber schon, dass Kaufkraft Richtung Neue Mitte abfließen wird“, äußert Schlagböhmer seine Befürchtungen. Schließlich würden durch Geschäfte wie Peek & Cloppenburg nunmehr auch Käuferschichten angesprochen, die bisher eher in Sterkrade einkaufen gingen.

Durch den persönlichen Kontakt mit den Kunden und Investitionen in die eigenen Geschäfte will man jedoch gegensteuern. „Wir stellen uns dieser Herausforderung.“