Für rund 40 Millionen Euro wird das Bero Zentrum vergrößert. Am vergangenen Samstag haben für die Erweiterung notwendige Baumfällarbeiten begonnen. Der richtige offizielle Bau-Startschuss soll nach Ostern fallen, wie Architekt Bernhard Reiser mitteilt. Aus 74 Geschäften werden dann rund 110 auf 30 000 Quadratmetern Nutzfläche – 10 000 mehr als jetzt.
Rück will freien Platz sofort nutzen
Als Ankermieter zieht eine von 110 Medi-Max-Filialen, ein Elektrofachmarkt mit 50 000 Artikeln, vom Gelände „Möbel Rück“ ins neue Zentrum. „Wir haben keine großen Probleme, den Platz für uns selbst zu nutzen“, sagt Rück-Werbeleiter Peter Schuck über die rund 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche von Medi-Max. Im Gegenteil. Sie platzten aus allen Nähten und überlegten jetzt schon mit den Abteilungsleitern des Möbelhauses, wie sie den frei werdenden Raum gestalten könnten. „Bis April 2014“, schätzt Schuck, „wird Medi-Max bei uns im Hause sein.“
So gar nicht optimistisch blickt der Mitarbeiter eines der kleineren Geschäfte im Bero Zentrum in die Zukunft. „Viele Leute werden hier dann ihren Job verlieren“, sagt er. Zu den Betroffenen gehöre auch seine Frau (59). Ihr Chef würde die Segel streichen, „weil die Mieten erhöht werden“.
„40 Jahre hat meine Frau dann gearbeitet, um doch noch arbeitslos zu werden.“ Zuletzt habe sie 1120 Euro netto für 37 1/2 Stunden pro Woche erhalten.
Sollten tatsächlich Geschäftsinhaber die Mieten im Bero bald nicht mehr zahlen können, sagt City-Manager Franz Muckel dazu nur: „Da hätte ich in der City noch genügend Platz.“ Geschäftsräume zwischen 80 und 100 Quadratmeter könne er immer anbieten.
Im erweiterten Bero Zentrum sieht Muckel eine große Konkurrenz für die Innenstadt, weil dort auch Waren für den täglichen Bedarf verkauft würden und außerdem ausreichend Parkplätze zur Verfügung stünden. Käuferzielgruppe der City würden so immer mehr Leute, die lediglich zu Fuß einkaufen gingen.
Und was sagen Kunden zur Erweiterung? Eine 44-jährige Oberhausenerin findet: „Von mir aus könnte alles so bleiben.“ Ihr einziger Wunsch: „Ich war schon als Baby immer hier und dann in der Spielgruppe, während meine Oma einkaufte. So eine Spielgruppe, die fehlt heute.“ Ein 30-Jähriger ist rundum zufrieden mit dem heutigen Bero. Medi-Max brauche er nicht. „Ich gehe eh immer zu Saturn.“ Und ein weiterer Einkäufer (82) sagt nur über das bestehende Angebot: „Mir reicht das hier.“