Die Oberhausener Sparda-Bank-Spitze hat Eltern und Schulen ermahnt, Kinder besser auf den Umgang mit Geld vorzubereiten. „Viele Jugendliche haben nicht mehr gelernt, erst Geld zu sparen, bevor sie es ausgeben. Sie haben ein hohes Anspruchsdenken und konsumieren zu leichtfertig auf Kreditbasis“, beobachtet Osterfelds Filialleiter Thorsten Geitz. „Doch Rückwärts-Sparen ist sehr teuer.“

City-Filialleiter Wolfgang Röer sieht als ein Einstieg in die Verschuldungslaufbahn bei Jugendlichen, sich Geld bei Oma, Eltern oder Freunden zu pumpen. Beliebt seien auch Ratenkredite der Handelshäuser für Elektronik-Produkte. Die Jugendlichen kalkulierten oft knapp. „Neben der Schule machen sie ein paar Jobs, doch sobald einer wegfällt, können die nicht mehr zahlen“, so Röer. Die Dimension eingegangener Verträge sei vielen jungen Leuten oft nicht klar, sagt Geitz.

Beiden Sparda-Bank-Chefs ist die oft zu lockere Geld-Mentalität auch bei Klassenbesuchen aufgefallen: Wie andere Banken bietet die Sparda-Bank den Schulen an, Schüler über Geld-Themen aufzuklären ohne eigene Produkte zu bewerben.

Im Gegensatz zu Jugendlichen seien Erwachsene 2012 angesichts der abflauenden Konjunktur vorsichtig mit neuen Konsumkrediten umgegangen. Das Volumen bei der Sparda-Bank in Oberhausen sank 2012 um 4,6 Prozent auf 6,72 Millionen Euro. Entgegen dem Trend stiegen auch die Baukredite nicht; sie blieben auf stabilem Niveau (118 Mio).

Auf Nummer Sicher gingen auch die Geldanleger: Trotz magerer Zinssätze unterhalb der Preissteigerungsrate bei kurzfristigen Anlagen gaben sie der Sparda-Bank 5 Prozent mehr Geld (Bestand: 236 Millionen Euro). „Sie verlieren real zwar Geld, aber die Sicherheit ist es ihnen wert. Sie vertrauen seit der Finanzkrise zudem unserer Genossenschaftsbank mehr als Großbanken“, meint Röer. „Wir liegen mit den Zinssätzen aber im Vergleich auch nicht schlecht.“

Die Sparda-Bank hat in Oberhausen derzeit 21 000 Kunden (plus 520) und ein Geschäftsvolumen von 362 Millionen Euro (plus 3,25 Prozent im Jahr 2012).