Ob die Umweltzonen etwas bringen, lässt sich noch nicht beweisen. Dennoch ist die Plakette Pflicht und wer sie nicht besitzt, wird mit einem saftigen Bußgeld und einem Punkt in Flensburg bestraft.

Schilder für die Umweltzone werden angebracht an der Mülheimer Str. - Peter Goebels (49) von der WBO montiert. Foto: © Tom Thöne / WAZ
Schilder für die Umweltzone werden angebracht an der Mülheimer Str. - Peter Goebels (49) von der WBO montiert. Foto: © Tom Thöne / WAZ © WAZ

Die Umweltplakette – seit dem 1. Oktober 2008 ist sie Pflicht. Wer noch immer keine besitzt, muss seit Mitte November mit einem saftigen Bußgeld rechnen. Und was hat das Aufstellen der Umweltzonen-Schilder für immerhin satte 90 000 kommunale Euro der Stadt gebracht? Sauberere Luft? „Das kann man jetzt noch nicht sagen”, sagt Helmut Czichy vom Umweltamt.

Dies aber schon: „Für die Kontrollen beim ruhenden Verkehr sind unsere Mitarbeiter des Ordnungsamtes zuständig.” 150 Verstöße hätten die Politessen inzwischen auch schon zur Ahndung eingereicht. Wer ohne Plakette erwischt wurde, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 40 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen. Im fließenden Verkehr wirft übrigens die Polizei ein Auge auf die richtigen Farben am Wagen.

Weniger als fünf Prozent aller durch Oberhausen düsenden Fahrzeuge bekommen wegen ihrer Abgasbelastung allerdings keine Plakette mehr ausgestellt. Glücklich, wer da vorgesorgt hat: „Wir haben auch schon 900 Anträge für Ausnahmeregelungen bekommen”, informiert Czichy. Damit würden vor allem Betriebe, die noch eine alte Dieselflotte besäßen, vor dem Zwang einer kostspieligen Neuanschaffung bewahrt. Denn das kann in dem ein oder anderen Fall auch schon mal existenzgefährdend sein. Czichy sieht den Anträgen positiv entgegen: „Nur in einem Fall befinden wir uns im Klageverfahren zur erteilten Ablehnung.”

Viele Privatleute allerdings hätten längst selbst ihre alten Schätzchen mit gebrauchten Katalysatoren ausgerüstet. „Allein diese Tatsache spricht schon dafür, dass die Luft wohl auch in Oberhausen ein wenig besser geworden ist”, hofft der Mann vom Umweltamt. Zumal ja auch die Autohersteller – „eher notgedrungen, aber dennoch recht schnell” – auf die Umweltwelle aufgesprungen seien. Endgültige Klarheit aber werde erst eine noch laufende Studie des Landesumweltamtes bringen.

Über eine Sonderreglung dürfen sich die Handwerker freuen. „230 Handwerker-Parkausweise stellten wir in 2008 aus”, so Czichy. Dabei gelte der Parkausweis zugleich als Plakettenbefreiung.