Das sind Powerfrauen: Bei nur einem Grad über Null und beißender Kälte wegen eines nahenden Schneegestöbers tanzten gestern Nachmittag etwa 120 Frauen (und eine Handvoll Männer!) auf dem Friedensplatz. Mit der Aktion schlossen sie sich dem weltweiten „V-Day“ an, einer weltweiten Bewegung gegen Gewalt an Frauen.
Dass gestern Valentinstag war, das haben die meisten dank der Reklame an Blumengeschäften und Dekoartikelläden mitbekommen. Dass auch der „V-Day“ begangen wurde, der Tag gegen Gewalt (Englisch: violence) an Frauen, wussten die wenigsten. Die Kampagne wurde vor 15 Jahren am Valentinstag von der amerikanischen Feministin Eve Ensler ins Leben gerufen. In diesem Jahr sollte es der größte „V-Day“ aller Zeiten werden. Das Motto: „One Billion rising“, Eine Milliarde erhebt sich. Die Zahl steht dafür, dass weltweit ein Drittel aller Frauen Erfahrungen mit Gewalt gemacht haben soll. Männer und Frauen in 203 Ländern hatten angekündigt, zu streiken und auf den Straßen tanzend zu protestieren.
In Oberhausen hatten die Gleichstellungsstelle, die Frauenberatungsstelle und die RAA für die Aktion getrommelt. Mit ins Boot geholt hatten sie Elke Wingarz von der Tanzschule Fundance, die mit Zumba-Choreografien die Frauen anfeuerte und den Protest zu einem großen Spaß machte. Sehr zur Freude von Andrea Birkenstock von der Frauenberatungsstelle: „Das ist eine moderne Form, mit der wir auch junge Leute ansprechen können.“ Die weltweite Aktion wurde vor allem im Internet beworben und auch von den Oberhausenern auf Facebook dokumentiert.
Während die Frauen mit den Armen durch die Luft schwangen und mit den Hüften wackelten, blieben auch prompt ein paar junge Mädchen stehen. Als sie erfuhren, worum es geht, sagte Iman (19): „Das finde ich sehr gut, dass Frauen sich nicht mehr alles gefallen lassen.“