Bei der Abschiedsfeier im Friedensdorf vor wenigen Tagen hatten die Kinder des Friedensdorfes gemeinsam getanzt und ihre Freude auf das bevorstehende Ereignis ausgedrückt: die Heimkehr in ihre Heimat, nach Afghanistan, in den Kaukasus oder nach Zentralasien.
Eltern warten sehnsüchtig
Nach mehreren Monaten in Deutschland, in denen die Mädchen und Jungen medizinische Hilfe erhielten, die sie in ihrer Heimat nicht bekommen konnten, werden sie von einem Team aus deutschen Friedensdorf-Mitarbeitern und ausländischen Friedensdorf-Partnern am kommenden Samstag (16.2.) in ihre weit entfernten Heimatländer zurückgebracht. Dort erwarten ihre Eltern sie bereits sehnsüchtig.
Wie gewohnt stehen auch beim 66. Afghanistan-Hilfseinsatz die zentralasiatischen Länder Usbekistan und Tadschikistan sowie die Kaukasus-Staaten Armenien und Georgien auf dem Flugplan, um dort Kinder in ihre Heimat zu entlassen.
Bevor jedoch die Mädchen und Jungen ihre Verwandten wieder in die Arme schließen können, wird sich das Charterflugzeug der Airline East Air in umgekehrter Richtung auf den Weg machen, um neue Patienten nach Deutschland zu bringen und auch ihnen einen Zugang zu medizinischer Versorgung zu ermöglichen, der ihnen andernfalls verwehrt bliebe. Am Mittwochabend landete die Maschine um 17.30 Uhr auf dem Düsseldorfer Flughafen. Erstmals war unter den rund 80 Kindern auch eines aus Kirgisistan dabei, das dringend medizinische Hilfe benötigt.
Während die Anzahl der usbekischen, tadschikischen, armenischen und georgischen Kinder schon länger feststand, war noch lange unklar, wie viele afghanische Patienten deutschen Boden betreten würden.
Denn die bürokratischen Anforderungen, die die Deutsche Botschaft in Kabul inzwischen zur Ausstellung der Visa vorgibt, sind immens gestiegen. Erst kurz vor dem Abflugtermin wird bekannt sein, ob tatsächlich allen Visa-Anträgen stattgegeben wurde. Das Friedensdorf bedauert die verschärften Vorgaben vor allem deswegen, weil damit der bürokratisch aufwendige Prozess auf dem Rücken der Kinder und ihrer Familien ausgetragen wird.
Die Kosten für den Charterflug werden auch bei diesem 66. Hilfseinsatz von den „Sternstunden“ – der Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks – übernommen.