„Schluss mit der Hetze gegen Roma“, fordert die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Gerade diese Gruppe werde in Mazedonien diskriminiert, indem sie kaum Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Arbeit erhalte. Die Flucht erscheint deshalb vielen Roma als einzige Chance. Als so genannte „Wirtschaftsflüchtlinge“ werden sie in Deutschland aber schnell wieder ausgewiesen – sie erfahren so eine doppelte Härte.

„Dort führen sie einen Überlebenskampf und sind deshalb fast ebenso schnell wieder bei uns. Es ist ein Teufelskreis ohne Lösung“, spricht Evelyn Meinhard von der Flüchtlingsberatung des Ev. Kirchenkreises Oberhausen aus langjähriger Erfahrung. Derzeit werde das Abschiebeverfahren auch noch beschleunigt, um so zu versuchen, den Zustrom an Flüchtlingen aus Mazedonien und Serbien wieder zurückzuleiten. Doch das nütze wenig, meint Meinhard.

Die Flüchtlingsberatung setzt sich seit Jahren für ein Bleiberecht und Aufenthaltserlaubnisse aus humanitären Gründen sowie besonders für ein Abschiebeverbot von Roma ein. Finanziert wird die Beratung zu je 50 Prozent aus kreiskirchlichen Mitteln und Spenden der Gemeinden.

„Die Probleme von Roma und anderen Flüchtlingen müssen natürlich in der Heimat gelöst werden“, sagt auch Beraterin Evelyn Meinhard, „aber in der Zwischenzeit wäre aus christlicher Sicht eine humanitäre Lösung hier vermutlich viel günstiger als die Menschen immer wieder abzuschieben.“