Zur Debatte um die Moltkeschule in Dinslaken, auf die auch Oberhausener Schüler gehen, schreibt die Schulpflegschaftsvorsitzende Tanja Krüger:
Meine Tochter wurde 2012 in der Moltkeschule in Dinslaken eingeschult. Seither bin ich nicht nur Schulpflegschaftsvorsitzende, sondern auch und vor allem besorgte Mutter, weil der Fortbestand der Schule immer wieder in Frage gestellt wird. Ich habe eine weitere Tochter, die 2014 schulpflichtig wird. Die zurzeit so heiß diskutierte Schließung der Moltkeschule verunsichert Eltern, ist aber noch nicht beschlossen, so dass ich mich zu diesem Leserbrief entschlossen habe.
Es gibt viele Familien, die nach Barmingholten gezogen sind. Für die umliegenden Neubaugebiete auch auf Dinslakener Seite wird mit einer fußläufig zu erreichenden Grundschule geworben. Zudem ist für Dinslaken-Barmingholten ein Generationenwechsel zu erwarten. Erste Häuser sind bereits auch hier von jungen Familien bezogen, die Kinder im Grundschulalter haben. Aber ist ein Stadtteil für junge Familien noch interessant, wenn es keine Grundschule mehr vor Ort gibt?!
„Nicht so sanierungsbedürftig“
Die Moltkeschule ist eine als „Schule der Zukunft“ ausgezeichnete Schule. Sie hat ein engagiertes Lehrerkollegium, in dem jeder Lehrer jeden Schüler kennt. Die Schule praktiziert bereits jetzt schon „Inklusion“ und es funktioniert, die Schule ist außerdem nicht so sanierungsbedürftig, wie von der Dinslakener Verwaltung dargestellt. Der Sanierungsbedarf, der mit Kosten um rund 800 000 Euro angegeben wurde, ist viel zu hoch angesetzt. Tatsächlich könnten 240 000 Euro von den errechneten Sanierungskosten eingespart werden. Beispiele dafür gibt es zu genüge: Von den angegebenen 13 zu erneuernden Innentüren wurden bereits alle bis auf 6 erneuert.
Weiter werden für Arbeiten im Außenbereich pauschal 15 000 Euro veranschlagt, die nicht erforderlich sind. Der Außenbereich ist in Ordnung! Ganz zu schweigen vom Architektenhonorar, das mit rund 75 000 Euro zu Buche schlägt. Alle Beispiele lassen die Vermutung zu, dass hier mit allen Mitteln versucht wird, die Schulschließung zu rechtfertigen.
Die alte Moltkeschule wurde bereits mit viel Geld und Fördermitteln des Landes saniert, es besteht eine Zweckbindungsfrist von 20 Jahren, und außerdem steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Es kann doch nicht sein, dass hier niemand an die Kinder denkt, die doch schließlich im Vordergrund stehen sollten. Kinder sind unsere Zukunft. Eltern entscheiden sich bewusst für die Moltkeschule, da es eine gute Schule ist. Die Ignoranz, die uns Eltern und Lehrern entgegenschlägt, die den Schulentwicklungsprozess in Dinslaken begleitet haben, ist einfach unfassbar.
Es lohnt sich, für die Kinder aus Barmingholten zu kämpfen und sich für den Erhalt der Moltkeschule einzusetzen. Wir brauchen die Moltkeschule und wollen weiter für den Fortbestand kämpfen.