Trotz aller Kritikpunkte macht Fahrradfahren in Oberhausen Spaß. Das ist ein wichtiges Ergebnis aus dem „Fahrradklimatest“. Darum ist es Norbert Marißen und Burkhard Schmidt vom ADFC natürlich auch wichtig, die positiven Dinge herauszustellen. Insgesamt gesehen muss sich die Stadt in Deutschland nämlich nur vier anderen Großstädten unterordnen. Betrachtet man nur Nordrhein-Westfalen, ist allein Münster deutlich enteilt. Die Städte im Ruhrgebietsstädte schneiden zudem allesamt deutlich schlechter ab.

Öffentliche Leihräder als Pluspunkt

Besonders gut wird Oberhausen etwa bei der Befragung im Oberpunkt Infrastruktur und Radwegenetz bewertet. Hier springt eine 2,42 heraus. „Es muss respektiert werden, dass die Verwaltung in den letzten Jahren viel für den Radverkehr getan hat“, sagt Marißen.

Den besten Wert erreicht die Stadt beim Punkt „Öffentliche Fahrräder“. Mit der Note 2,05 schlägt man hier sogar den Gesamtsieger Münster, der nur eine 2,34 bekommt. „Das liegt vor allem am Ausbau der Metropalradstationen. Damit ist Oberhausen wirklich gut aufgestellt.“ 21 Leihradstationen, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind, versorgen somit diejenigen, die sich kein eigenes Fahrrad leisten wollen oder die nur zu Besuch sind.

Stadtzentrum gut erreichbar

Auch bei der Erreichbarkeit des Stadtzentrums schneidet Oberhausen gut ab. Dieser Aspekt wird mit 2,39 benotet. „Auch nach Sterkrade kommt man sehr gut rein“, ergänzt Schmidt. Ein weiterer Pluspunkt für Oberhausen ist die Vielzahl an geöffneten Einbahnstraßen (Note 2,58). „Inzwischen sind mehr als 50 Prozent der Einbahnstraßen für Fahrradfahrer aus beiden Fahrtrichtungen freigegeben. So ein Wert ist wirklich gut, aber noch ausbaufähig“, so Marißen. „Und die Unfallgefahr steigt dadurch auch nicht an.“

238 Oberhausener haben sich an der Befragung beteiligt. „Damit sind wir sehr zufrieden. Vor allem wenn man bedenkt, dass im doppelt so großen Duisburg nur 242 Leute teilgenommen haben.“ Und mit größerer Vorlaufzeit wäre noch mehr möglich gewesen. „Ohne die Unterstützung durch das Bundesverkehrsministerium hätte es die Befragung nicht gegeben. Da diese Mittel aber sehr kurzfristig genehmigt wurden, ist der Bundesverband davon überrascht worden.“ Darum musste die Befragung im Herbst stattfinden. Nicht unbedingt die Jahreszeit, in der man mit dem Rad unterwegs ist.