Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft schlägt Alarm: In der Broschüre „Schulen in Nothaushalten“ dokumentiert die GEW den teilweise unhaltbaren baulichen Zustand in Oberhausener Schulen. Kaputte Schränke, Löcher in den Wänden, ungesicherte Stromanschlüsse, Graffiti-verschmierte Toiletten, zerbrochene Fußleisten, marode Türen und Fenster – der Sanierungsstau zeigt sich ungeschönt in den veröffentlichten Bildern.

Gleichzeitig präsentiert das Heft aber auch gelungene Beispiele für Instandhaltung und Ausbau.

Adressat der Broschüre, die die Notstände an den Schulen deutlich macht? „Wir wollen Politiker auf dieses Problem stoßen“, sagt Cornelia Schiemanowski, Vorsitzende der lokalen GEW. Die Stadt Oberhausen könne angesichts ihrer leeren Kassen den Sanierungsstau nicht alleine stemmen.

„Bei der Finanzierung der Kommunen muss sich etwas ändern“, sagt Schiemanowski. „Wir fordern eine Bildungsfinanzierung auf Bundes- und Landesebene, die Chancengleichheit herstellt.“ Es dürfe nicht sein, „dass ein Kind in Oberhausen schlechtere Bedingungen zum Lernen vorfindet, als ein Kind in Münster oder Bonn, weil diese sich besser ausgestattete Schulen leisten können“.

Für eine neue Gemeindefinanzierung müssten sich die lokalen Politiker auf allen Partei- und Regierungsebenen einsetzen. Schiemanowski macht durchaus eine Diskrepanz zwischen „abstraktem Wollen“ der Politiker und dem „konkreten Handeln“ aus. So befürchtet die GEW, dass das harte Sparprogramm durch den Stärkungspakt Kommunalfinanz des Landes die Lage an den Schulen vor Ort noch schlechter wird.

Der GEW geht es nicht nur darum, dass das Nötigste an den Schulen repariert werden muss. „Ich möchte in einem Gebäude unterrichten, in dem ich mich wohlfühle, in dem ich mir sicher sein kann, dass Geräte funktionieren“, sagt die GEW-Chefin stellvertretend für ihre Lehrerkollegen. Die Kinder hielten sich an der Schule viele Jahre auf, deshalb sollten sie sich dort zu Hause fühlen. Dies reduziere auch Vandalismus.