Oberhausen. .
Vergleicht man die Zahlen der arbeitslos gemeldeten Hartz IV-Empfänger in Oberhausen und Mülheim, fällt auf, dass es im Jahresvergleich in der Nachbarstadt weniger, in Oberhausen aber mehr Hilfeempfänger gibt. Trotz insgesamt guter Konjunktur hat es das Jobcenter Oberhausen nicht geschafft, die Zahl der Langzeitarbeitslosen zu drücken.
Arbeitet die Sozialagentur in der Nachbarstadt also besser? Anne Gleibs, Chefin des hiesigen Jobcenters bestreitet das energisch und sagt: „Ich habe aufgehört, uns mit Mülheim zu vergleichen. Die Sozialstruktur, die Arbeitsmarktlage, die Qualifikation ist dort völlig anders als hier. Sie vergleichen ja auch nicht den Essener Norden mit dem Essener Süden.“
10 869 Personen (523 mehr als im Januar 2012) werden als arbeitslos gemeldete Hilfeempfänger vom Jobcenter betreut. Hinzu kommen gut 8400 Oberhausener, die als Aufstocker, Schüler oder Alleinerziehende Geld erhalten. Insgesamt sind es über also 19 200 erwerbsfähige Hilfeempfänger.
Diese Zahl macht aber nicht die starke Fluktuation und den Arbeitsaufwand der Mitarbeiter deutlich: Über 5500 Zugängen von Hilfeempfängern standen im vergangenen Jahr über 6800 Abgänge gegenüber -- das sind zum Beispiel Menschen, die in Arbeit vermittelt wurden, die eine Ausbildung begannen, die in Rente gingen. „Dies verdeutlicht, dass das Vorurteil, Hartz IV-Empfänger wollten nicht arbeiten, einfach völlig falsch ist“, betont Gleibs.
Beruflich integriert wurden etwa 3600 Menschen. Die Zielvorgabe von 3700 sei also fast erreicht worden, sagt Gleibs. Gelungen sei dies durch verschiedene Eingliederungsmaßnahmen, für die dem Jobcenter im Jahr 2012 insgesamt 14,7 Millionen Euro zur Verfügung standen. Allein für die berufliche Weiterbildung wurden 4,8 Millionen Euro ausgegeben. Die Zahl dieser Teilnehmer stieg gegenüber 2011 um über 300 auf 1002 Personen. Durch die Zahlung von Lohnzuschüssen an Arbeitgeber fanden 297 Hilfeberechtigte eine Anstellung. 768 Oberhausener – 138 mehr als 2011 – nahmen eine Arbeitsgelegenheit, einen 1-Euro-Job, auf.
Was die Zielgruppen betrifft, so Gleibs, habe das Jobcenter besonders gute Erfolge bei den Alleinerziehenden, älteren Arbeitslosen und Jugendlichen erzielt.
Im Bereich der Jugendlichen wurde mit dem „Social Coach“ erstmalig eine neue Unterstützung realisiert. Externe Berater begleiten einzelne Jugendliche intensiv. Aufgrund der guten Erfahrung in der Pilotphase will man diese Unterstützung in diesem Jahr noch aufstocken, verspricht Gleibs.